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Riesen-Dosenschildkröte

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Die Riesen-Dosenschildkröte ist die größte Art innerhalb der Dosenschildkröten. Im Gegensatz zu anderen Unterarten gilt sie auch als besonders aquatil, sucht also immer die Nähe zum Wasser.

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Verbreitung

Die Riesen-Dosenschildkröte, vielen besser als Terrapene carolina major bekannt, stammt aus den USA. Ihr natürlicher Lebensraum liegt in den USA und Mexiko und erstreckt sich über Süd-Mississippi, Süd-Alabama bis hin zu West-Florida. Bisherige Untersuchungen haben ergeben, dass die größten Tiere auf der Insel St. Vincent vor der Nord-West-Küste von Florida leben.

In ihrer Heimat bewohnen Riesen-Dosenschildkröten Feuchtwiesen als auch Sumpfgebiete. Meistens trifft man sie in der Nähe von Bächen und Gräben an.

Aussehen

Der Rückenpanzer der Riesen-Dosenschildkröte ist hochgewölbt und zeigt sich in einem Dunkelbraun bis Schwarz. Manche Tiere haben wenige Zeichnungen, andere wiederum gar keine. Diese Zeichnungen spiegeln sich in braunen und dunklen Pigmenten wider, die verwaschen wirken. Diese Schildkrötenart erreicht eine Länge von 12,7 bis 19 cm.

Typisch für die Riesen-Dosenschildkröte ist, dass ihre Randschilde – gerade bei älteren Tieren – oftmals nach außen verbreitert und aufgebogen sind. Hier lassen sich strahlenförmige Zeichnungsmuster finden, die aus gelben Flecken bestehen. Das Plastron der Tiere ist meistens hornfarben bis einfarbig hell und hat keine Zeichnung. Kopf und Extremitäten sind in der Regel dunkel bis schwarz und nur wenig gefleckt. An den Hinterfüßen sitzen vier Zehen.

Der Bauchpanzer von Riesen-Dosenschildkröten ist beim Männchen nur schwach bis nicht konkav gefärbt. Außerdem besitzen Männchen derbere, kräftigere Hinterklauen. Mit diesen können sie die Weibchen bei der Paarung einhaken. Ebenso typisch für die männlichen Exemplare ist, dass sie einen kräftigeren und längeren Schwanz haben. Bei ihnen ist die Iris oftmals rot gefärbt, während sie bei Weibchen gelb oder dunkel ist.

Ein ganz besonderer Mechanismus hat dieser Dosenschildkröte ihren Namen verliehen: Mittels eines Scharniers kann die Schildkröte ihren Panzer am Kopf- und Schwanzende bei drohender Gefahr komplett verschließen. Dies beobachtet man aber meistens nur bei frei lebenden Arten, da Nachzuchten sehr zahm und neugierig und weit davon entfernt sind, Angst zu haben.

Verhalten

Riesen-Dosenschildkröten gehen in den frühen Morgen- und den späten Abendstunden auf Jagd und zeigen sich auch sonst zu dieser Tageszeit am aktivsten. Sie lieben Wasser zwar, gelten aber als ungeschickte Schwimmer, weil sie keine Schwimmhäute haben. Im Wasser bewegen sie sich fort, indem sie auf dem Grund laufen. Aber auch tiefere Gewässer bereiten ihnen keine Probleme. Im Wasser findet auch die Paarung statt. Diese Schildkrötenart hat sich als hervorragender Jäger einen Namen gemacht. Alles, was sie überwältigen können, wird gejagt, seien es nun Schlangen oder junge Mäuse.

Der neue Mitbewohner wird sehr schnell sehr zahm, zeigt sich sehr aktiv und außergewöhnlich flink. Kennzeichnend für diese Schildkröten ist auch ihre starke Individualität. Jedes Tier hat eine eigene Persönlichkeit, eigene Vorlieben und Verhaltensweisen. Das ist einer der Gründe, warum Riesen-Dosenschildkröten so beliebt in der Heimtierhaltung sind – es sind einfach faszinierende Tiere. Weil bei der Haltung aber doch einiges berücksichtigt werden muss, gehört das kleine Reptil nur in die Hände erfahrener Halter.

Haltung

Schildkröten dieser Art müssen im Sommer unbedingt in einem Freigehege gehalten werden. Da auch hier die richtige Wärme- und Lichtzufuhr wichtig ist, muss man sich mit technischem Equipment behelfen. Vor allem die im Vergleich zu den südlichen USA kühleren Sommer müssen temperaturmäßig ausgeglichen werden. Im Sommer sollten die Temperaturen tagsüber immer bei mindestens 23 Grad liegen.

Die Größe des Terrairums richtet sich immer nach der Rückenlänge der Schildkröte. Diese wird mit 5 multipliziert und ergibt die Länge des Terrariums. Das Terrarium sollte halb so breit wie lang sein. Für ein Paar liegt die Grundfläche bei mindestens 100×50 cm.

Zur artgerechten Einrichtung des Geheges bzw. Terrariums gehört in jedem Fall eine geräumige Badegelegenheit sowie viele Versteckmöglichkeiten. Ideal als Untergrund ist Pinienborke. Es können auch andere Rindenprodukte verwendet werden. Diese müssen stets feucht gehalten werden. Man sollte seinen neuen Mitbewohner täglich mit warmem Wasser übersprühen – Riesen-Dosenschildkröten lieben das.

Ernährung

Riesen-Dosenschildkröten sind keine reinen Vegetarier. Die Fütterung ist eigentlich recht unproblematisch: Gegessen wird alles, was für die Tiere nicht schädlich ist: nestjunge Mäuse, Zophobas, Grillen und Heimchen. Diese werden lebend verfüttert bzw. in das Gehege gesetzt. Gerne verspeist wird auch Schildkrötenpudding. An Pflanzlichem kann Löwenzahn, Rucola, Salat sowie Wildkräuter angeboten werden. Obst und Pilze sollten dahingegen nur selten auf dem Speiseplan stehen. Neben einer artgerechten Fütterung ist auch frisches Wasser sehr wichtig.

Von Ende Dezember bis Ende Februar sollten die neuen Mitbewohner in die Winterruhe geschickt werden. Während dieser Zeit sollten im Terrarium Temperaturen von etwa 16 Grad herrschen und die Beleuchtung sollte abgeschaltet werden.

Paarung und Zucht

Von Frühling bis in den Herbst hinein finden verstärkt Paarungen statt. Weil manche Männchen einen unbändigen Paarungstrieb haben, müssen sie manchmal von den Weibchen getrennt werden. Die Eiablage findet immer von Anfang Mai bis Anfang August statt. Pro Jahr sind bis zu vier Eiablagen möglich. Je nach Temperatur schlüpfen die Babys nach zwei bis viereinhalb Monaten. Dabei ist die Inkubation eine große Herausforderung. Die geplante Zucht gehört deswegen nur in erfahrene Hände.

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