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Artgerechte Käfige für Chinchillas

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 01.08.2021 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Chinchillas sind nicht nur sehr liebenswerte, sondern auch äußerst bewegungsfreudige Tiere. Umso wichtiger ist es also, die Unterkunft der neuen Mitbewohner mit Verstand auszuwählen. Wir zeigen, worauf beim Kauf eines Chinchilla-Käfigs geachtet werden sollte und stellen zum Beispiel verschiedene Gehege-Arten vor. Zudem zeigen wir, welche Mindestmaße beim Käfig als artgerecht gelten, wie der Käfig ausgestattet sein sollte und gehen auf den richtigen Käfigstandort ein. Auch zum Thema Außenhaltung haben wir interessante Informationen.

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Welche Gehegearten gibt es?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Chinchillas artgerecht unterzubringen. Neben einem klassischen Käfig, wie man ihm im Zoofachgeschäft kaufen kann, gibt es auch die Möglichkeit, einen Eigenbau herzustellen. Vor allem dann, wenn man keinen Käfig mit den Mindestmaßen findet, kann man mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst ein Gehege für seine neuen Mitbewohner bauen. Anleitungen hierfür lassen sich im Internet oder in einem entsprechenden Chinchilla-Ratgeber finden.

Mindestmaße: Wie groß sollte der Käfig sein?

Die Wahl sollte auf einen Chinchilla-Käfig fallen, der die allgemein gültigen Mindestmaße erfüllt. Da Chinchillas paarweise gehalten werden sollten, gelten für einen Käfig folgende Mindestmaße: 150 cm x 80 cm x 150 cm (Breite x Tiefe x Höhe)

Allerdings sind dies nur die absoluten Mindestmaße. Chinchillas brauchen in jedem Fall viel Bewegung, weshalb ein separater Auslauf Sinn macht. Eine gute Alternative dazu ist, auf ein großes Eigenbaugehege zurückzugreifen oder den Chinchillas ein kleines Zimmer einzurichten. Und generell gilt: Je größer, umso wohler fühlen sich Chinchillas in ihrem neuen Zuhause.

Was die Beschaffenheit des Käfigs anbelangt: dieser sollte immer höher als 1 m sein und eine Zwischenetage besitzen. Das ist wichtig, um gefährliche Stürze der Tiere verhindern zu können. Nicht weniger wichtig ist der richtige Gitterabstand. Der Gitterabstand beim Chinchilla-Käfig sollte etwa 1-1,5 cm betragen.

Käfigausstattung: Was darf auf keinen Fall fehlen?

Hat man mit viel Glück einen ausreichend großen Käfig gefunden oder sich für die Variante Eigenbau entschieden, gilt es nun, die Käfigeinrichtung auszuwählen. Besonders wichtig ist ein Sandbad, das Chinchillas sowohl zur Fellpflege als auch zum Stressabbau nutzen.

Sandbad

Beobachtungen zeigen, dass Chinchillas, die regelmäßig ein Sandbad nutzen können, glücklicher und ausgeglichener sind. In die Badewanne gehört ausschließlich feiner Chinchilla-Badesand, den man mittlerweile überall kaufen kann. Grobkörniger Vogelsand schädigt hingegen das Fell der Tiere – von den gefährlichen Zusätzen ganz zu schweigen.

Die Badewanne kann aus Keramik oder Metall bestehen und mindestens 20 x 20 cm groß sein. Damit die Tiere immer in frischem Sand baden können, sollte der Sand täglich ausgesiebt werden. So können Urinklumpen und Kot spielend leicht entfernt werden.

Heuraufe

Weil Heu das Hauptnahrungsmittel von Chinchillas ist und diesen rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss, sollte man Wert darauf legen, dieses gut im Käfig unterzubringen. – Nach Möglichkeit so, dass die Chinchillas nicht darauf herumlaufen oder dieses mit Kot und Urin beschmutzen können. Bei einem Gitterkäfig sind Heuraufen, die von außen an den Käfig eingehängt werden, eine gute Entscheidung. Bei Eigenbauten ohne Gitter können frei stehende Heuraufen gekauft werden.

Gerne angenommen werden auch Salatbälle, die man im Zoofachgeschäft kaufen kann. Sie regen zusätzlich den Spieltrieb der Tiere an.

Trinkflasche

Das Wasser der kleinen Nager muss täglich gewechselt werden. Am hygienischsten ist eine Trinkflasche. Diese wird einfach von außen an den Gitterkäfig gehängt. Für Gehege ohne Gitter gibt es frei stehende Trinkflaschen in verschiedenen Größen.

Futternäpfe

Die Futternäpfe sollten in jedem Fall schwer sein und aus Keramik bestehen, damit die Chinchillas sie nicht umstürzen oder herunterwerfen können. Wenn man den Futternapf auf einer Etage platzieren möchte, sollten zusätzliche Leisten auf den Etagen angebracht und die Futternäpfe damit gesichert werden.

Spielzeug

Für genügend Abwechslung sorgen Spielsachen aus Naturmaterialien. Verzichten sollte man dahingegen auf Plastik. Alles, worauf das Chinchilla sitzen oder klettern kann, wird als Spielzeug gerne angenommen. Das können ungespritzte Äste sein, aus denen man Brücken oder Hängebrücken baut. Aber auch selbst gebaute Etagen aus unbehandelten Holzbrettern sind eine nette Abwechslung. Abgerundet wird das Angebot durch Schlafhäuser und Tonröhren.

Welche Einstreu eignet sich?

Hat man sich für einen Käfig entschieden und neben dem wichtigen Zubehör auch Spielzeug gekauft, kann jetzt an die Einstreu gedacht werden. Mittlerweile ist die Auswahl an Einstreuarten so groß, dass viele Halter sichtlich überfordert sind: Hanfstreu, Maisstreu, normale Holzeinstreu und Leineinstreu. Alle Varianten können verwendet werden, wobei man bedenken sollte, dass die normale Holzeinstreu – besser bekannt unter der Bezeichnung Kleintierstreu – stark stauben kann. Auf keinen Fall in das Gehege gestreut werden dürfen Katzenstreu und Pelleteinstreu. Beides kann für die Chinchillas sehr gefährlich werden.

Gewechselt werden sollte die Einstreu einmal pro Woche.

Der richtige Standort: Wo sich Chinchillas wohl fühlen

Nicht nur eine sorgfältige Käfigauswahl trägt zum Wohlbefinden von Chinchillas bei; auch der Käfigstandort muss mit Bedacht gewählt werden. Besonders wohl fühlen sich Chinchillas, wenn ihr Käfig in einer ruhigen, nicht zu hellen Ecke steht. Wünschenswert ist natürlich, dass die Tiere einen eigenen Raum für sich bekommen.

Weil Chinchillas als sehr schreckhaft gelten, müssen laute Geräusche in der Umgebung ihres Käfigs vermieden werden. Ein Platz neben dem Fernseher kommt als Standort also nicht infrage. Wichtig ist auch, dass in dem Raum, in dem die Chinchillas untergebracht sind, nicht geraucht wird. Außerdem sollte das Gehege vor Küchendunst sicher sein und nicht direkt an einem Fenster stehen.

Bei einer Temperatur von 18 bis 21 Grad fühlen sich Chinchillas am wohlsten. Bekommen die Tiere einen eigenen Raum, sollte man das ganze Jahr über versuchen, diese Temperatur konstant zu halten.

Können Chinchillas auch außen gehalten werden?

Oft hört man – ähnlich wie bei Kaninchen – von einer Außenhaltung bei Chinchillas. Bei unseren Witterungsverhältnissen ist eine Außenhaltung bei Chinchillas alles andere als empfehlenswert. Unser Wetter ist für die kleinen Tiere zu feucht und zu kalt. Beides kann für das Chinchilla tödlich sein. Die Tiere kühlen aus und erkälten sich.

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