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Dobermann

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Der Dobermann ist als deutsche Hunderasse von der FCI anerkannt. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften gehört er in die Gruppe der Pinscher und Schnauzer.

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Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name der Rasse geht zurück auf den ersten bekannten Züchter, Friedrich Louis Dobermann, der von 1834 bis 1894 lebte. Es gibt keine andere deutsche Hunderasse, die nach ihrem Züchter benannt wurde. Der Angestellte der Kommune Apolda war Steuereintreiber, Abdeckereiverwalter und nicht zuletzt Hundefänger. Weil er aufgrund seines Berufes bei seinen Mitbürgern alles andere als beliebt war, schaffte er sich einen Hund an, der ihn notfalls verteidigen konnte, wenn er alleine zu Pferd in Thüringen unterwegs war.

Im Laufe der Zeit kreuzte Dobermann verschiedene Rassen ein, bis er schließlich einen Hund hatte, der seinen hohen Anforderungen entsprach. Zunächst verbreitete sich der Dobermann ausschließlich in Thüringen, dann in ganz Deutschland und in Europa, bis er schließlich nach Amerika kam. Die Zucht dieser Hunderasse wurde später fortgesetzt, bis durch eine seriöse Zuchtauswahl der Hund entstand, den wir heute kennen. Züchter, welche die Geschichte des Vierbeiners geprägt haben, waren in erster Linie Goswin Tischler und Otto Göller.

Der Dobermann wurde mehrmals auf Feldzügen eingesetzt. So begleiteten rund 6000 dieser Hunde die Soldaten im Ersten Weltkrieg. Auch im Zweiten Weltkrieg fanden sie Verwendung und galten damals als Verbündete der Amerikaner. Bis heute noch ist ungeklärt, wer der Vorfahre der heutigen Dobermänner ist. Wissenschaftler können lediglich belegen, dass der Pinscher, der im 19. Jahrhundert weit verbreitet war, ein Vorfahre des Vierbeiners war. Weitere Vorfahren scheinen der Greyhound, der Terrier, Rottweiler und Berge de Beauce zu sein.

Aussehen

Der mittelgroße, kräftige Hund erreicht eine Schulterhöhe von 68-72 cm (Rüden) bzw. 63-68 cm (Hündinnen). Dabei bringt er ein Gewicht von 40-45 kg bzw. 32-35 kg auf die Waage. Dobermänner sind schlank, aber dennoch muskulös und haben ein elegantes Erscheinungsbild. Charakteristisch für sie ist ihr kräftiger Kopf, der nicht wuchtig wirkt, sowie der nahezu gerade Übergang vom Nasenrücken zum Scheitelbein. Die Ohren sind hoch angesetzt und liegen an den Wangen an. Auch die Rute ist hoch angesetzt und reicht etwa bis zum Sprunggelenk.

Der Dobermann hat ein kurzes, dichtes Haarkleid ohne Unterwolle. Die Grundfarbe ist schwarz oder braun. Am Fang, über den Augen, an der Brust und an den Läufen hat der Vierbeiner rostrote Abzeichen.

Dobermann

Wesen

In einigen Teilen Deutschlands gilt diese Hunderasse als potenziell gefährlich. Experten empfehlen deswegen, sich nur dann für diesen Hund zu entscheiden, wenn man Erfahrung in der Hundehaltung hat. Allgemein handelt es sich bei dem Vierbeiner aber um einen lieben und friedlichen Hund. Seinen Mitmenschen gegenüber zeigt er sich anhänglich, treu, sensibel und kinderlieb. Daneben ist er auch sehr intelligent. Kennzeichnend für ihn ist auch sein Temperament, seine Aufmerksamkeit und seine Robustheit.

Zwar kommt er mit allen Familienmitgliedern zurecht, neigt jedoch dazu, sich eine feste Bezugsperson auszusuchen. Dieser gegenüber ist er dann besonders treu und folgsam. Für ihn ist sehr wichtig, dass es eine Person gibt, die er als Rudelführer anerkennen kann. Damit sein Charakter ausgeglichen bleibt, braucht er sehr viel Auslauf und Bewegung.

Weitere Merkmale, mit denen man diese Hunderasse beschreiben könnte, sind: wachsam, sensibel, arbeitsfreudig, mutig, selbstsicher, unerschrocken

Haltung

Der Dobermann gehört zu den Gebrauchshunden. Weil er sowohl Temperament als auch Intelligenz besitzt, eignet er sich für viele Hundesportarten. Besonderes Talent weist er bei Agility, Obedience, VPG-Sport oder als Fährtenhund auf. Bei der Polizei, beim Zoll und bei der Bundeswehr wird er ebenso eingesetzt wie als Rettungshund. Außerdem eignet er sich als Therapie- und Blindenführerhund.

Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ist bei dem neuen Mitbewohner sehr wichtig. Er sollte ausschließlich in erfahrene Hände gelangen, ansonsten kann er neurotisch werden, was sich in Bissigkeit und Ängstlichkeit widerspiegelt. Anfänger sollten sich lieber einen anderen Hund aussuchen.

Bei der Haltung auf keinen Fall vernachlässigt werden darf die Bewegung. Dieser Vierbeiner braucht sehr viel davon, um ausgeglichen und zufrieden zu sein. Am wohlsten fühlt er sich deswegen in einem Haus mit Garten, wobei dann der Fokus der Erziehung auch darauf liegen sollte, dass er den Garten nicht umgräbt und sich richtig zu benehmen weiß.

Diese Hunderasse hat einen sehr leistungsfähigen Stoffwechsel, weshalb er sehr empfindlich gegenüber Fütterungsfehler ist. Auf minderwertige Futterkomponenten und synthetische Zusatzstoffe reagiert er schnell mit gesundheitlichen Problemen, wie Allergien, Leber- und Hormonstörungen sowie Hauterkrankungen. Im Wachstum braucht er besonders viel Futter – häufig das 4- bis 5-fache der Menge, die ein erwachsener Dobermann braucht. Im Vergleich zu anderen Hunderassen ist die Aufzucht dieses Vierbeiners also wesentlich kostspieliger.

Die Fellpflege des Dobermanns gestaltet sich als relativ unkompliziert. Das Tier muss nur gelegentlich gebürstet werden. Sollte es zu Hautproblemen kommen, können diese mit einer speziellen Hautsalbe behandelt werden. Erster Ansprechpartner ist der Tierarzt. Zu den rassetypischen Erkrankungen zählt das Kongenitale Vestibularsyndrom. Die vererbbare Krankheit löst Gleichgewichtsstörungen und Taubheit im Innenohr aus. Daneben kann diese Hunderasse auch am Wobbler-Syndrom erkranken. Nicht weniger verbreitet ist die Dilatative Kardiomyopathie, besser bekannt als Dobermann Kardiomyopathie. Diese sehr aggressive Herzerkrankung kann zum plötzlichen Herztod des Tieres führen. Weitere Krankheiten, die bei dem neuen Mitbewohner auftreten können, sind die Hüftgelenksdysplasie und die von-Willebrand-Krankheit, eine Blutgerinnungsstörung.

Der Dobermann hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10-12 Jahren.

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