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Hamster

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 25.09.2021 · Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Hamster zählen nach wie vor zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Kein Wunder, die kleinen, niedlichen Fellknäule findet doch so ziemlich jeder süß! Wichtig ist jedoch dennoch nicht aus den Augen zu verlieren, dass jedes Haustier – egal ob klein oder ob groß – gewisse Anforderungen an seine Haltung stellt.

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Hamster: Steckbrief

Hamster – Steckbrief
Lateinische Bezeichnung Cricetinae
Klasse Säugetiere
Ordnung Nagetiere
Familie Wühler
Verbreitungsgebiet Süd-Ost-Europa, Kasachstan, Nord-China, Mongolei, Süd-Russland
Lebenserwartung 1,5 bis 4 Jahre (je nach Art)
Größe etwa 6 bis 34 cm (je nach Art)
Gewicht etwa 20 bis 600 g (je nach Art)
Ernährung vorwiegend Pflanzenfresser (Sämereien, Körner, Gräser, Feldfrüchte) mit gelegentlich tierischer Nahrung (Insekten, Kleinsäuger)
Aktivität dämmerungs- und nachtaktiv
Haltung Einzelhaltung
Populäre Hamsterarten

Aussehen – So sehen Hamster aus

Hamster gehören zu den beliebtesten Haustieren überhaupt. Weil es verschiedene Rassen gibt, kann keine einheitliche Aussage über Größe und Gewicht getroffen werden. Während der Roborowski-Zwerghamster eine Größe von lediglich 7 cm erreicht, können Goldhamster bis zu 18 cm groß werden. Goldhamster können bis zu 160 g schwer werden, der Dsungarische Zwerghamster ist mit einem Gewicht von bis zu 50 g dagegen eher leicht.

Typisch für Hamster ist, dass sie über kräftige Nagezähne verfügen, die immer wieder nachwachsen. Und auch ihre Backentaschen, in denen sie Nahrung sammeln und diese in ihr Nest tragen, sind typisch.

Verbreitungsgebiet

In der freien Natur leben Hamster in trockenen und halbtrockenen Gebieten Eurasien. In Mitteleuropa trifft man nur den Feldhamster.

Lebenserwartung – Wie alt werden Hamster?

Hamster haben eine relativ kurze Lebenserwartung und werden je nach Rasse 1,5-3 Jahre alt. Oftmals wird das Mindestalter aufgrund von Überzüchtungen, die beispielsweise zu Krankheiten führen, aber nicht erreicht.

Geschlechterbestimmung

Kenner werden das Geschlecht beim Hamster relativ einfach unterscheiden können. So liegen beim Weibchen die Öffnungen von Harn und After recht dicht beieinander, die Scheidenöffnung liegt quer zwischen dem After und dem Harnröhrenzapfen.

Charakteristisch für das Männchen ist, dass dieser Abstand größer ist. Allerdings ist es gerade bei Jungtieren schwer, eine Geschlechtsbestimmung vorzunehmen. Bei älteren männlichen Hamstern hingegen kann man deutlich die Hoden erkennen.

Artgerechte Hamsterhaltung

Hamster sind Einzelgänger und sollten deswegen auch einzeln gehalten werden. Damit sich der Nager wohl fühlt, ist es wichtig, einen artgerechten Käfig mit ansprechenden Beschäftigungsmöglichkeiten einzurichten. Außerdem sollte in Erwägung gezogen werden, dem Tier regelmäßig einen Auslauf zu ermöglichen.

Generell gilt: Je größer das Gehege, umso wohler wird sich der Hamster fühlen. Leider eignen sich die im Zoofachhandel erhältlichen Käfige aufgrund ihrer geringen Fläche nicht für die artgerechte Haltung. Besser ist es, auf offene Aquarien zurückzugreifen oder einen Eigenbau anzulegen.

Im Gehege des Hamsters sollte sich mehrere Zentimeter hohe Einstreu befinden. Ebenso wichtig ist ein artgerechtes, also ausreichend großes, Laufrad sowie ein Sandbad, das mit Chinchilla-Sand gefüllt wird, eine Trinkflasche sowie ein Haus, das mehrere Kammern und ein abnehmbares Dach besitzt. Außerdem sollte an diverse Spielmöglichkeiten, wie Röhren und Brücken, gedacht werden.

Ernährung – Was fressen Hamster?

Der Speiseplan des Hamsters sollte nach Möglichkeit äußerst abwechslungsreich gestaltet werden. Dazu gehört einerseits Trockenfutter als Grundnahrungsmittel (ca. 2 Teelöffel täglich). Dieses gibt es in vielen Fachgeschäften. Zusätzlich sollten dem Hamster verschiedene kleine Sämereien, wie in etwa Hirse, gereicht werden. Ebenso wichtig ist, dem Nager einmal täglich eine kleine Portion Frischfutter zu geben. Am besten eignen sich Gemüse und Obst, wie Apfel, Gurke, Karotten und Birnen.

Eine gute Ergänzung sind Kräuter, Blätter und Blüten, die es auch in getrockneter Form gibt. Besonders gerne mögen die Tiere Löwenzahn, Petersilie sowie Sonnenblumenblüten. Da Hamster keine reinen Vegetarier sind, sollten sie hin und wieder auch ein Stückchen fleischliche Kost bekommen. Ideal sind kleinere Futterinsekten, wie Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken. Diese gibt es auch in getrockneter Form. Ein- bis zweimal pro Woche können auch ein Stück gekochtes Eiweiß, ein wenig Käse sowie ein Teelöffel mager Quark und Joghurt angeboten werden.

Zum Abnutzung der Zähne sind Zweige von Obst- oder Nussbäumen ideal. Außerdem sollten die Tiere täglich frisches Wasser bekommen.

Verhalten

Hamster sind echte Meister darin, Schmerzen und Unwohlsein zu verstecken. Deshalb ist ein wöchentlich durchgeführter Gesundheitsscheck besonders wichtig.

Normalerweise machen sich Hamster nicht durch Lautsprache bemerkbar. Doch auch hier kann es Unterschiede geben. So kann es Tiere gegeben, die meckern, wenn ihnen etwas nicht passt.

Besonders wichtig für den Hamster ist ein Sandbad. Dieses dient nicht nur der Fellreinigung, sondern auch dem Stressabbau. Das Gleiche gilt für das Laufrad.

Hamster sind nachtaktive Tiere und kommen meistens erst am späten Abend aus ihrem Haus heraus. Tagsüber sollten sie die nötige Ruhe haben, um zu schlafen. Deshalb sind sie als Haustiere für Kinder vollkommen ungeeignet.

Umgang

Am Anfang brauchen die Tiere ein wenig Zeit, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Erst nach einigen Tagen sollte man versuchen, den Hamster handzahm zu machen, indem man sich dem Käfig mit einem Leckerli auf der Hand langsam nähert und mit beruhigenden Worten zu dem Tier spricht.

Um den Hamster hoch zu nehmen oder einzufangen, ist eine Dose oder ein Karton hilfreich. Vor allem dann, wenn das Tier noch nicht handzahm ist. In diese Gefäße sollte ein Teil des Nestes und Futter gegeben werden. Viele Hamster ziehen sich dann dorthin zurück und können ganz leicht eingefangen werden.

Wichtige Fragen bezüglich Hamster

Es gibt Fragen zum Thema Hamster und ihre Haltung, die immer wieder gestellt werden. Wir möchten im folgenden Abschnitt einige dieser häufigen Fragen beantworten.

Warum beißen Hamster?

Wer schon einmal von einem Hamster gebissen wurde, weiß, dass das mitunter durchaus sehr schmerzhaft sein kann. Viele fragen sich dann, was sie falsch gemacht haben und warum der Hamster sie gebissen hat. In den meisten Fällen beißen Hamster vor allem dann zu, wenn sie sich erschrecken oder bedroht fühlen. Manchmal kommt es jedoch auch zu Bissen, weil der Hamster die Hand für Futter hält. In diesen Fällen ist das Beißen jedoch oft eher nur ein Knabbern, bei dem auch kein Blut fließt.

Welcher Hamster ist tagaktiv?

Es liegt in der Natur vom Hamstern, dass diese hauptsächlich in der Nacht aktiv werden. Das liegt daran, dass die kleinen Nager in freier Wildbahn in der Nacht am besten vor ihren Fressfeinden geschützt sind. Hamster sind kleine und zerbrechliche Tiere, die ihren Feinden, wie Fuchs oder Greifvogel, schutzlos ausgeliefert sind. Aus diesem Grund ist es für sie überlebenswichtig, wenn sie ihnen möglichst aus dem Weg gehen. Das klappt in der Dunkelheit am besten.

Aus diesem Grund gibt es auch keine Hamsterart, die nicht hauptsächlich nachtaktiv ist. Der Aktivitätsrhythmus der domestizierten Hamsterarten, wie zum Beispiel Goldhamster oder Roborowski-Hamster, ist noch fest in ihren Genen verankert. Und auch wenn sie als Haustiere in der Obhut des Menschen natürlich auch tagsüber keine Fressfeinde fürchten müssen, so bleiben sie ihrer genetischen Prägung doch treu.

Natürlich kommt es letztendlich auch immer etwas auf das einzelne Tier an. Jedes Individuum ist unterschiedlich und so kann es durchaus Vorkommen, dass manche Hamster sich auch tagsüber öfter blicken lassen als andere. Dies kann der Halter jedoch nicht wirklich durch die Auswahl einer bestimmten Hamsterart beeinflussen. Deshalb sollten alle, die auf Tagaktivität Wert legen, lieber ein anderes Haustier, wie zum Beispiel Meerschweinchen, wählen.

Wie viele Hamster kann man in einem Käfig halten?

Hamster sind von Natur aus Einzelgänger, die üblicherweise nur zur Paarung mit ihren Artgenossen zusammenkommen. In der übrigen Zeit sind Hamster territoriale Tiere. Das bedeutet, dass sie ein gewisses Gebiet als ihr Revier betrachten, es markieren und vehement gegen Eindringlinge verteidigen. Dies ist auch der Grund, warum immer nur ein einzelner Hamster in einem Käfig gehalten werden darf.

Werden mehrere erwachsene Hamster in einem Käfig gehalten, wird es zwangsläufig permanent zu Revierkämpfen kommen. Diese enden in freier Wildbahn damit, dass sich das unterlegene Tier zurückzieht. In einem Hamsterkäfig gibt es jedoch keine Rückzugsmöglichkeit, weshalb die Revierkämpfe hier sogar tödlich enden können.

Doch nicht nur die Kämpfe sind ein Problem, wenn mehrere Hamster in einem Käfig gehalten werden. Ein weiteres Problem sind unkontrollierte und ungewollte Schwangerschaften weiblicher Tiere. Selbst Jungtiere sind bereits nach vier Wochen wieder geschlechtsreif und müssen entsprechend rechtzeitig von ihren Artgenossen getrennt werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern.

Wie kann ich meinen Hamster zähmen?

Weil Hamster so klein und niedlich sind, denken viele, dass sie ein ideales Kuscheltier sind. Diese häufig vorherrschende Erwartungshaltung wird in der Realität jedoch oftmals schnell enttäuscht. Hamster sehen zwar ohne jeden Zweifel süß und flauschig aus, sie sind jedoch von Natur aus eher scheue, nachtaktive Tiere. In freier Wildbahn müssen sie das auch sein, denn diese Eigenschaften dienen dem Schutz vor Fressfeinden.

In der Haustierhaltung sorgen die Eigenschaften jedoch häufig für lange Gesichter, weil Hamster dadurch von Natur aus erst einmal auch Angst vor ihrem Halter haben. Es bedarf durchaus etwas Zeit und Geduld, bis die niedlichen Nager ihre Scheu verlieren und handzahm werden. Wichtig beim Zähmen ist vor allem, dass kein Druck ausgeübt wird! Der Hamster bestimmt das Tempo des Kennenlernens selbst und das sollte unbedingt akzeptiert werden.

Mit Zwang hingegen verschreckt man das scheue Tierchen nur und erntet als Konsequenz höchstens einen Biss und noch mehr zukünftiges Misstrauen. Aus diesem Grund sollte den Tieren die Möglichkeit gegeben werden, sich langsam an den Menschen und seine Umgebung zu gewöhnen. Seine Neugier lockt den Hamster früher oder später schon aus seinem Nest. Mit dem einen oder anderen Leckerli kann man durchaus etwas nachhelfen.

Nun ist es wichtig, dass der Hamster sich an die Stimme und den Geruch seines Halters gewöhnt. Man sollte also ruhig erst einmal regelmäßig leise mit dem Tier sprechen und es vorerst nur beobachten. Es wird so nicht lange dauern, bis der kleine Nager sich an die Gegenwart seines Halters gewöhnt und die größte Scheu verloren hat. Im nächsten Schritt geht es dann darum, das Tierchen an die menschliche Hand zu gewöhnen.

Dies ist von entscheidender Bedeutung, da Hamster in der Natur von ihren Fressfeinden meist von oben gepackt werden und sich deshalb instinktiv davor fürchten, einfach mit der Hand gegriffen zu werden. Aus diesem Grund gilt es, den Hamster schrittweise daran zu gewöhnen, dass von der menschlichen Hand keine Gefahr ausgeht. Dies gelingt am besten, wenn man den kleinen Freund erst einmal an der flachen Hand schnuppern lässt und wartet, bis er von selbst draufklettert.

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