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Siamkatze

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Die Siamkatze ist unter allen Katzenrassen am weitesten verbreitet. Die Kurzhaarkatze wird vor allem aufgrund ihres edlen Aussehens geliebt.

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Geschichte

Siamkatzen stammen aus dem südostasiatischen Raum. Ebenso wie andere Katzenarten, wurden sie bereits in Traktaten, die auf Folklore der Ayutthaya-Periode beruhen, jedoch erst vor 150 bis 200 Jahren von unbekannten Autoren erstellt wurden, erwähnt. Diese Katzengedichte sind mit Malereien illustriert, anhand derer die typischen Katzenmerkmale erkennbar sind.

Einzelne Siamkatzen gelangten in den 1870er Jahren nach England sowie in die USA. Allerdings sind sie dort recht schnell durch die fehlende klimatische Anpassung sowie eine falsche Haltung gestorben. Im Jahre 1871 haben erste ausgestellte Katzen dieser Rasse im Londoner Crystal Palace für großes Aufsehen gesorgt. Weiter verbreitet wurde die Siamkatze, als der siamesischen König Chulalongkorn 1884 dem britischen Generalkonsul Sir Edward Blencowe Gould ein Katzenpärchen schenkte. Heute noch gelten Pho und Mia als das erste Zuchtpaar in England. Mit der Zeit wurden immer mehr dieser Katzen eingeführt und in das Zuchtprogramm aufgenommen.

Weil in den ersten Jahren nur mit wenigen Tieren gezüchtet werden konnte, kam es recht häufig infolge von Inzucht zu Gendefekten, die bei diesen Katzen heute noch vorhanden sind. Der erste Rassestandard für sie wurde 1892 erstellt und zehn Jahre später stark erweitert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts züchtete man die kleinen Tiere verstärkt in England und Frankreich. Auch in den USA gab es zu diesem Zeitpunkt viele Liebhaber. In Deutschland wurde hingegen erst 1927 mit einer planmäßigen Zucht begonnen. Der Höhepunkt der Zucht wurde in den 1950er und 1960er Jahren erreicht. Hier kam es zur Züchtung verschiedener Farbschläge.

Aussehen

Die Siamkatze ist sehr schlank und muskulös und wird den Kurzhaarrassen zugeordnet. Ausgewachsene Tiere bringen ein Gewicht zwischen drei und vier Kilo auf die Waage; Kater werden 4-5 Kilo schwer. Ganz klar von anderen Katzenrassen unterscheiden lassen sich die Tiere durch ihre blaue Augenfarbe. Aber auch die Pointierung des Fells an den außen liegenden Extremitäten, wie dem Kopf und den Ohren, dem Schwanz und den Pfoten, ist ein wesentliches Merkmal.

Weil sie lange Beine hat, zählt sie zu den hochbeinigen Katzenrassen, wobei die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. Charakteristisch für die Siamkatze ist auch ihre ovale Pfotenform sowie die Tatsache, dass ihr Schwanz länger als bei den meisten anderen nicht-orientalischen Katzen ist. Je nachdem, ob man sich für den modernen oder den traditionellen Typ entscheidet, ist der Kopf keilförmig bis leicht rundlich. Optimal ist, wenn das Gesicht und die großen, diagonal stehenden Ohren ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Die Augen dieser Katzen sind mandelförmig, liegen weit auseinander und stehen leicht schräg. Die relativ lange Nase verläuft gerade und ohne Stop vom Scheitel herab.

Je jünger die Katze ist, umso heller ist ihr Fell. Mit etwa 6-9 Monaten ist die Ausbreitung der Points abgeschlossen. Das sehr kurze, eng anliegende und sehr weiche Fell weist keine Unterwolle auf. Es gibt Siamkatzen in verschiedenen Farben. Allgemein anerkannt sind Seal Point, Blue Point, Chocolate Point und Lilac Point.

Wesen

Für Anfänger sind diese kleinen Samtpfoten nicht zu empfehlen. Der Halter sollte einiges an Erfahrung mit Hauskatzen haben, gelten Siamkatzen doch als hoch sensibel und intelligent und haben gleichzeitig einen eigenwilligen, dominanten Charakter. Ebenso kennzeichnend für diese Katzenrasse ist, dass die Tiere sehr neugierig, aktiv und temperamentvoll sind. Oftmals machen sie sich mit ihrer besonders lauten Stimme bemerkbar. Dafür sind sie aber auch – im Gegensatz zu anderen Hauskatzen – sehr anhänglich.

Dieser Typ Katze ist berechenbar und wird niemals überraschend kratzen oder beißen. Deswegen sind die kleinen Vierbeiner auch in Familien mit Kindern oder Hunden gut aufgehoben. Zudem zeigt sich die Siamkatze als sehr aktiv. Bereits nach kurzer Zeit versucht sie, mit den Menschen zu kommunizieren – sowohl mit ihrer Stimme als auch durch Körpersprache.

Bis ins hohe Alter hin sind die kleinen Tiere verspielt und agil. Mit großer Freude apportieren sie ihr Spielzeug und legen dieses ihrem Halter auf den Schoß.

Haltung

Auf keinen Fall sollten Siamkatzen alleine gehalten werden. Sie lieben den Kontakt zu Menschen ebenso wie zu anderen Katzen. Auch mit Hunden kommen sie gut zurecht. Wer berufstätig ist, sollte unbedingt zwei Katzen bei sich aufnehmen. Zuhause angekommen, sollte man seine ganze Aufmerksamkeit seinem kleinen Liebling widmen. Beim Auslauf zeigt sich, wie sehr sie an ihrem Halter hängen. Sie werden sich niemals weit weg vom Haus bewegen, sondern immer versuchen, sich in der Nähe ihrer Menschen aufzuhalten.

Besonders wohl fühlt sich diese Katzenrasse in einem Haus mit Garten. Dort kann sie ihre Kletterkunst unter Beweis stellen. Für den Halter ist es sehr schön, die neuen Mitbewohner in gesicherter Umgebung in der Natur zu beobachten. Trotz allem ist eine konsequente Erziehung erforderlich. Mit dieser sollte so früh wie möglich begonnen werden. Versäumt man dies, muss man sich darauf einstellen, dass der neue Mitbewohner Zimmerpflanzen ausbuddelt und anknabbert, Mäuse fängt und an Tapeten sowie Möbeln kratzt.

Die Frage, ob man seine Siamkatze drinnen oder draußen halten sollte, ist differenziert zu betrachten. Tiere, die mit Freilauf groß geworden sind, sollten in jedem Fall die Möglichkeit haben, sich auch außerhalb der Wohnung aufzuhalten. Dies ist auch wichtig, damit die Sinne der Katze trainiert werden und sie ihrem Jagdtrieb nachkommen kann. Natürlich lauern draußen auch viele Gefahren. Eine gute Alternative ist ein Außengehege, das man nach den speziellen Bedürfnissen seines kleinen Lieblings einrichten kann.

Die Fellpflege dieser Katzenrasse gestaltet sich als sehr einfach, weil das Fell sehr kurz ist. Es reicht vollkommen aus, den neuen Mitbewohner mit der feuchten Hand zu streicheln und wöchentlich mit einer Babybürste zu bürsten. So können die abgestorbenen Haare sicher entfernt werden. Für ein schönes weiches, seidiges Fell können Hefetabletten oder Taurin als Nahrungszusatz sorgen.

Hinsichtlich der Ernährung muss nicht viel beachtet werden. Diese gestaltet sich ebenso wie bei anderen Katzenrassen. Grundlegend muss man sich zwischen einer im Handel erhältlichen, industriellen Vollnahrung und zwischen selbst zubereiteter Kost entscheiden. Wer das Essen für seinen kleinen Liebling selbst zubereitet, hat damit nicht nur viel Arbeit, sondern es besteht auch die Gefahr, dass nicht alle Nährstoffe in der erforderlichen Menge aufgenommen werden. Entscheidet man sich für eine hochwertige Vollnahrung aus dem Zoofachhandel, hat man eine große Auswahl und die Garantie, dass die Katze alle wichtigen Nährstoffe bekommt. Um den Hunger einer etwa vier Kilo schweren Katze zu stillen sind etwa 200 g Feuchtnahrung pro Tag erforderlich. Bei Trockennahrung reichen 60 g täglich aus.

Typische Krankheiten, die bei der Siamkatze auftreten können, sind Sternum, eine Missbildung des Brustkorbs, Herzfehlers, Missbildungen von Gliedmaßen sowie Wolfsrachen. Durch eine geeignete Auswahl beim Züchter lassen sich diese rassetypischen Fehler vermeiden. Die Siamkatze hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 15-20 Jahren.

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