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Bernhardiner

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Der Bernhardiner ist eine von der FCI anerkannte Schweizer Hunderasse. Er zählt zu den Berghunden, ist jedoch nicht nur in bergigen Gebieten als Haustier beliebt.

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Geschichte

Bernhardiner sind Vermutungen zufolge Nachkommen der römischen Molosser. Diese gelangten vor etwa 2000 Jahren in die Schweiz. Ihren Namen erhielt diese Hunderasse, weil Mönche im 11. Jahrhundert auf dem Großen St. Bernhard ein Hospiz gründeten, in dem sie ab dem 17. Jahrhundert Bernhardiner hielten. Zu Berühmtheit gelangten diese Tiere, weil sie als Rettungshunde eingesetzt wurden. Allerdings sind die damaligen Tiere nicht mit den heutigen Vierbeinern vergleichbar – waren sie doch noch viel leichter und beweglicher. Mit dem wachsenden Interesse von Hundezüchtern wurde auch der Wunsch nach einem größeren, massigeren Hund laut.

Im Jahre 1887 wurde der Schweizer Standard allgemein anerkannt und Bernhardiner in der Form gezüchtet, wie wir sie heute kennen. Mittlerweile hat sich der sympathische Vierbeiner auch als Haus- und Begleithund einen Namen gemacht. In der Schweiz ist er sogar als Nationalhund bekannt.

Aussehen

Bernhardiner haben ein imposantes Auftreten, das beinah schon majestätisch wirkt. Sie beeindrucken vor allem durch ihre Körpergröße, die bei 70-90 cm (Rüde) bzw. 65-80 cm (Hündin) liegt. Ihr Körperbau ist sehr kraftvoll, wobei vor allem der muskulöse Hals auffällt. Ebenso charakteristisch für sie ist der breite und gerade Rücken, die breiten und großen Pfoten, die geschlossene, gebogene Zehen haben. Breit und kräftig ist auch die Rute. In Ruhestellung hängt sie lang herunter und nur das letzte Drittel ist leicht gebogen. Befindet sich das Tier in Wachstellung, ist sie aufgestellt und wird auf Rückenhöhe getragen. Von anderen Hunderassen unterscheidet den Bernhardiner auch sein massiger und leicht gewölbter Kopf, der einen prägnanten Stop und einen kurzen, vierkantigen Fang hat. Seine mittelgroßen, dunkelbraunen Augen verleihen ihm ein gutmütiges Aussehen.

Was die Fellfarbe anbelangt, so handelt es sich immer um eine Kombination von mehreren Farben. Als charakteristisch gelten ein weißes Fell mit wenig roten Flecken oder ein rotes Fell mit weißen Flecken. Dabei kann Rot in allen Schattierungen vorkommen. Die weißen Flecken findet man auf der Brust, den Läufen, den Pfoten, auf der Rutenspitze und um die Nase herum. Oftmals haben die Tiere auch einen weißen Nacken. Nicht selten haben sie eine dunkle Färbung auf dem Kopf und den Ohren. Bernhardiner gibt es in zwei Varietäten: langhaarig und kurzhaarig.

Der Familienhund hat kurzes, sehr dichtes, doppeltes Fell. Dieses liegt eng und glatt am Körper an. Etwas fülliger und länger ist es an den Rückseiten der Schenkel sowie an der Rutenwurzel. Langhaarige Vierbeiner haben kein doppellagiges Fell. Dafür ist es mittellang und glatt bis leicht gewellt, zeigt sich an den Ohren und am Fang jedoch kurz.

Wesen

Bernhardiner gelten als sehr gutmütige und sanfte Tiere, die sich ideal als Familienhunde eignen. Sehr wohl fühlen sie sich auch in einer Familie mit Kindern. Für diese werden sie recht schnell zu geduldigen Freunden. Kurz nachdem sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnt haben, sind sie ihren Haltern treu ergeben und bringen Freude in die ganze Familie.

Zum Charakter dieser Hunderasse gehört auch eine gehörige Portion Intelligenz. Ihre Erziehung gestaltet sich als relativ einfach. Aufgrund seines Schutztriebes können sie eingesetzt werden, um Haus und Hof zu bewachen. Sie sollten aber immer die Möglichkeit haben, am Familienleben teilzunehmen.

Haltung

Bevor man sich einen Bernhardiner ins Haus holt, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Haltung nicht ganz unkompliziert ist. Dies liegt zum Beispiel daran, dass diese Hunderasse sehr viel Platz braucht. Aufgrund ihrer Körpergröße fressen sie auch ziemlich viel. Darüber sollte man sich bewusst sein. Und auch die Fellpflege ist etwas komplizierter als bei anderen Hunderassen. Bei langhaarigen Hunden muss das Fell regelmäßig gebürstet werden. Ebenso wichtig ist die Augenpflege. Die tapferen Tiere haben darüber hinaus einen starken Speichelfluss.

Wegen ihrer Größe sollten sie aber sowieso nicht in einer Wohnung gehalten werden. Viel wohler fühlen sie sich, wenn sie die Möglichkeit haben, in einem Garten zu tollen und ihrem starken Bewegungsdrang nachzugehen. Natürlich stellt der Garten keinen Ersatz für die täglichen Spaziergänge dar. Regelmäßige Bewegung ist unerlässlich. Am besten, man gewöhnt die Vierbeiner von klein auf an die Leine. Sind sie nicht gut erzogen, hat man so gut wie keine Möglichkeit, sie bei Spaziergängen unter Kontrolle zu bekommen. Mit der Erziehung muss deswegen so früh wie möglich begonnen werden.

In jedem Fall muss dem neuen Mitbewohner rund um die Uhr frisches Wasser zur Verfügung stehen. Wird er draußen gehalten, muss der 10-Liter-Eimer so befestigt werden, dass er von dem Hund nicht umgestoßen werden kann. Schattige Plätze, in denen der Vierbeiner Schutz vor der Hitze suchen kann, sollten selbstverständlich sein.

Die artgerechte Ernährung spielt eine entscheidende Rolle beim Bernhardiner. Bekommt er nicht genügend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, kann dies viele Gesundheitsstörungen hervorrufen. Meistens ist eine falsche Fütterung als Ursache für Haut- und Fellkrankheiten ausfindig zu machen. Einige Krankheiten können durch regelmäßige Impfungen verhindert werden.

Bei einer artgerechten Haltung liegt die durchschnittliche Lebenserwartung des Bernhardiner bei etwa 8-10 Jahren.

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