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Tipps zum Kauf von Chinchillas

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 25.01.2018 · Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Wie bei jedem anderen Haustier auch, geht man mit dem Kauf von Chinchillas eine große Verantwortung ein. Deshalb sollte eine solche Entscheidung niemals leichtfertig getroffen werden, sondern gut durchdacht sein. Vor dem Kauf sollte man also wissen, worauf man sich einlässt.

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Im folgenden Artikel möchten wir deshalb darüber informieren, was es bedeutet, Chinchillas als Haustiere bei sich aufzunehmen. Außerdem geben wir wertvolle Tipps, was Anschaffung und Eingewöhnung anbelangt.

Was sollte man vor der Anschaffung von Chinchillas beachten?

Bevor man sich dafür entscheidet, Chinchillas anzuschaffen, sollte man als verantwortungsbewusster Halter natürlich einige Dinge über diese putzigen Tiere wissen. Nur wer sich von Anfang an darüber bewusst ist, wie sein Leben die nächsten Jahre mit diesen Tieren aussehen wird, weiß, worauf er sich einlässt. Und das schuldet man nicht nur sich selbst, sondern auch seinen neuen Mitbewohnern. Nur dann, wenn man den Wünschen und Bedürfnissen von Chinchillas gerecht werden kann, sollte man sich für diese Haustiere entscheiden.

Lebenserwartung

Im Idealfall können Chinchillas bis zu 22 Jahre alt werden. Das bedeutet, 22 Jahre lang Verantwortung für diese Tiere zu übernehmen.

Haltungsbedingungen

Chinchillas gelten als dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber müssen sie genügend Ruhe haben, um schlafen zu können. Ansonsten leiden sie unter Stress und können dadurch unter Umständen krank werden. Dass sie nachtaktiv Tiere sind, ist auch ein Grund dafür, warum sich Chinchillas nicht unbedingt für Kinder eignen. Denn oft werden sie ihre Haustiere tagsüber nicht zu Gesicht bekommen. Ganz zu schweigen davon, dass Chinchillas stressanfällig sind und krank werden können, wenn sie tagsüber beim Schlafen gestört werden.

Auslauf

Ein unbedingtes Muss in der Haltung von Chinchillas ist der abendliche Auslauf. Damit den putzigen Gesellen dabei nichts passiert, muss das jeweilige Zimmer speziell präpariert werden. Weil Chinchillas dazu im Stande sind, gut einen Meter hoch zu springen, muss auch daran gedacht werden, Pflanzen und Essbares von Tischen zu entfernen. Auch Stromkabel und Tapete stellen für Chinchillas eine Verlockung dar, weswegen man die Tiere beim Auslauf niemals unbeaufsichtigt lassen sollte.

Fellpflege

Damit sie ausreichend Fellpflege betreiben können, brauchen Chinchillas ein Schälchen mit Badesand. Gerade weil dieses sehr schnell verunreinigt wird, ist dies ein gewisser Kostenfaktor, muss der Badesand doch regelmäßig gewechselt werden.

Krankheit und Urlaub

Auch dann, wenn man krank ist oder in Urlaub fährt, muss sich jemand um die Chinchillas kümmern. Man sollte sich also bereits im Vorfeld die Frage stellen, ob es jemanden gibt, der im Fall der Fälle für einen einspringt und sich darum kümmert, dass es den Chinchillas an nichts mangelt.

Darüber hinaus sollten alle Familienmitglieder mit der Anschaffung von Chinchillas einverstanden sein. Wichtig ist auch, dass es in der Familie keine Allergien gegen Heu, Tierhaare, Staub und Einstreu gibt. Gedacht werden sollte auch an zusätzliche Kosten, die dann entstehen, wenn die Tiere krank sind und von einem Tierarzt behandelt werden müssen.

Nachwuchs

Entscheidet man sich dafür, ein Chinchilla-Pärchen zu halten, ohne das Pärchen zu kastrieren, muss man sich auf Nachwuchs einstellen. Entweder muss dann genügend Platz in der eigenen Wohnung für den Nachwuchs zur Verfügung stehen oder aber man muss sich darum kümmern, dass die jungen Tiere in gute Hände abgegeben werden. Ansonsten ist auch eine gleichgeschlechtliche Haltung unter gewissen Voraussetzungen möglich.

Für wen sind Chinchillas geeignet?

Chinchillas zählen zu den sensibelsten Tieren überhaupt. Doch trotz ihres niedlichen Aussehens wollen sie weder gekuschelt noch viel gestreichelt werden. Deshalb und auch, weil sie nachtaktiv sind, sind Chinchillas als Haustier für Kinder eher ungeeignet. Dafür sind sie die idealen Tiere für Berufstätige. Schließlich schlafen Chinchillas tagsüber und warten dann, wenn man abends nach Hause kommt, schon sehnsüchtig darauf, Auslauf und Aufmerksamkeit zu bekommen. Tiere, die besonders zutraulich werden, lassen sich auch hin und wieder kraulen oder auf der Schulter herumtragen.

Wie hoch sind die Kosten?

Ein sehr wichtiger Punkt, den man vor der Anschaffung von Haustieren unbedingt im Kopf haben muss, sind die Kosten, die die Haltung verursachen wird. Generell gilt dabei, dass die Kosten für kleinere Tiere gerne unterschätzt werden. Dies ist auch bei Chinchillas oft der Fall. An dieser Stelle sollte man sich allerdings bewusst machen, dass eine artgerechte Haltung von Haustieren immer mit gewissen Kosten verbunden ist. Wer sich eine artgerechte Haltung von Chinchillas nicht leisten kann, der sollte im Interesse der Tiere lieber auf eine Anschaffung verzichten. Unter schlechten Haltungsbedingungen leiden nämlich in erster Linie die Tiere, die sich zudem aus dieser Lage nicht befreien können.

Doch zurück zu den Kosten. Grundsätzlich kann man diese in Anschaffungs- und Haltungskosten unterscheiden. Anschaffungskosten fallen im Normalfall fast nur zu Beginn der Haltung einmalig an. Hinzu kommen dann allerdings noch die regelmäßig anfallenden Haltungskosten.

Anschaffungskosten

  • Voliere (ab 200 Euro), bzw. Eigenbau (ab 150 Euro)
  • Häuser: ab 15 Euro
  • Korkröhren, Etagen und anderes Spielzeug: je ab 5 Euro
  • Futternäpfe, Nagertränke und Heuraufe: je ab 3 Euro
  • Badewanne: 10 Euro
  • Chinchilla: je ab 20 Euro

Haltungskosten

  • Futter: ca. 10 Euro pro Tier monatlich
  • Einstreu und Chinchillasand: ca. 20 Euro monatlich

Wo kann man Chinchillas kaufen?

Chinchillas sind unter den Haustieren heute nicht mehr die Exoten, die sie früher vielleicht einmal waren. In der Folge kann man sie inzwischen auch immer öfter in Zoohandlungen erwerben. Ob das allerdings der beste Ort für einen Kauf ist, ist fraglich.

Zoohandel

Wie eben geschrieben, kann man Chinchillas heute in vielen Zoofachgeschäften und ähnlichen Läden kaufen. Wir raten allerdings dazu, den entsprechenden Geschäften mit ein wenig Skepsis zu begegnen. Hintergrund ist, dass das Tierwohl und die Beratung des potenziellen Halters hier oftmals stark in den Hintergrund rücken. Geschäfte wollen in erster Linie verkaufen und Gewinn machen. Im Interesse der Tiere sollte man aufpassen und Läden, wo diese Maxime nur allzu offensichtlich ist, meiden. Denn jedes dort verkaufte Tier sorgt dafür, dass das Geschäftsmodell funktioniert.

Tierheim

Der erste Weg beim Kauf von Chinchillas sollte stattdessen immer in das örtliche Tierheim führen. Dort warten oftmals liebe Tiere auf ein neues Zuhause. Zudem kann man sich beim Tierheim sicher sein, dass das Wohl der Tiere hier die oberste Priorität hat.

Private Vermittlungen

Über Inserate in Zeitungen oder im Internet, bei denen die Tiere von privat abgegeben werden, kann man ebenfalls an Chinchillas kommen. Auch hier ist man oftmals ein Helfer in der Not und kann zum Beispiel Tieren, die ansonsten ins Tierheim müssten, ein neues liebevolles Zuhause geben.

Züchter

Zu guter Letzt ist außerdem auch der Kauf bei einem guten Züchter möglich. Gute Züchter erkennt man daran, dass sie ein wirkliches Interesse am Wohlbefinden der Tiere haben. Für sie ist eine Beratung des zukünftigen Halters deshalb selbstverständlich. Außerdem kann man oft schon an den Haltungsbedingungen vor Ort erkennen, ob es sich um einen seriösen Züchter oder einen finanziell orientierten „Vermehrer“ handelt. Im Zweifelsfall sollte man hier seinem Bauchgefühl vertrauen.

Die Auswahl des richtigen Tieres

Weil Chinchillas paarweise gehalten werden, ist die Auswahl der Tiere noch etwas schwerer, schließlich muss man sich gleich zwei Tiere aussuchen. Es ist dabei gar nicht so einfach, aus einer größeren Gruppe zwei Tiere herauszusuchen, die man mitnehmen möchte. Neben dem persönlichen Geschmack sollte auch eine Rolle spielen, wie sich die Chinchillas in der Gruppe verhalten. Hierfür sollte man die Tiere einige Minuten beobachten. Die Entscheidung sollte schließlich auf ein Tier fallen, das lebhaft ist, sich den anderen Gruppenmitgliedern gegenüber nicht aggressiv zeigt und nicht allgemein schreckhaft ist.

Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?

Bevor man sich für bestimmte Chinchillas entscheidet, sollte man überprüfen, ob die ausgewählten Tiere auch gesund sind. Dazu überprüft man als erstes, ob die Chinchillas ein gesundes Fell haben. Dieses darf weder von kahlen Stellen noch von Wunden durchzogen sein. Auch Haarausfall ist ein Zeichen für eventuelle Krankheiten. Die Augen des Chinchillas sollten klar, glänzend und ohne Ausfluss sein. Hilfreich ist immer auch ein Blick in die Gegend der Afterregion, damit eventuelle Durchfallerkrankungen ausgeschlossen werden können. Auf keinen Fall sollte man kranke Tiere aus Mitleid kaufen, sondern nur gesunde Chinchillas mit nach Hause nehmen.

Um den Tieren die Eingewöhnung im neuen zuhause zu erleichtern und das Heimweh ein bisschen zu schmälern, sollte man sich ein wenig des gewohnten Futters sowie Streu aus dem Käfig mitgeben lassen. Die vertrauten Gerüche lassen Heimweh schnell verfliegen. Wichtig ist außerdem, dass das fertig eingerichtete Chinchillas-Heim bereits auf die Tiere wartet. So können die Chinchillas erstmal ihren Käfig beziehen und sich in aller Ruhe an ihre neue Umgebung gewöhnen.

Die Eingewöhnungszeit

Weil Chinchillas sehr sensible Tiere sind, wird ihnen der Umzug in ihr neues Zuhause sichtlich zu schaffen machen. Man kann allerdings einiges tun, um seinen neuen Mitbewohnern die Eingewöhnungszeit etwas zu erleichtern. Vor allem Geduld, Ruhe und ein Gespür dafür, was die Tiere brauchen, sind jetzt entscheidend.

Am ersten Tag sollten die Chinchillas komplett in Ruhe gelassen werden, damit diese in ihrer neuen Umgebung erst einmal ein Gefühl der Sicherheit aufbauen können. Am zweiten Tag kann damit begonnen werden, sich langsam und leise dem Käfig zu nähern und dabei mit einer beruhigenden Stimme auf die Tiere einzureden. Haben diese sich nach einigen Tagen an die neue Stimme gewöhnt, kann man versuchen, sie an der Hand schnuppern zu lassen. Sobald die Tiere kein Problem mehr mit dem Eigengeruch ihres neuen Halters haben, sollte man versuchen, den Chinchillas Leckerlis mit der Hand anzubieten. Mit der Zeit werden die Tiere immer mehr Vertrauen fassen, bis sie schließlich kein Problem mehr damit haben, auf die Hand ihres Halters zu klettern.

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