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Pekinese

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 15.09.2021 · Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Vom internationalen Dachverband der Rassehundezüchter (FCI) wird der Pekinese zu den chinesischen Hunderassen gezählt. Aufgrund seiner geringen Größe ordnet man ihn den kleinen Hunderassen der Gruppe Gesellschafts- und Begleithunde zu. Der Pekinese ist eine in Deutschland relativ populäre Hunderasse und erfreut sich großer Beliebtheit. In diesem Artikel möchten wir diese kleine Hunderasse deshalb mit ihren Eigenheiten und besonderen Merkmalen vorstellen und wertvolle Tipps zur Haltung der Hunde geben.

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Pekinese: Steckbrief

Pekinese – Steckbrief
Klasse Säugetiere
Ordnung Raubtiere
Familie Hunde
FCI-Gruppe 9 – Gesellschafts- und Begleithunde
FCI-Sektion 8 – Japanische Spaniel und Pekinesen
Funktion Begleithund
Herkunft China
Lebenserwartung 13 bis 15 Jahre
Widerristhöhe etwa 15 bis 25 cm
Gewicht etwa 5 bis 6 Kg
Aussehen mittellanges, glattes Fell in allen Farben mit Mähne
Eigenschaften freundlich, ausgeglichen, mutig, treu
Ernährung vorwiegend tierische Nahrung
Aktivität tagaktiv
Haltung Einzel- und Gruppenhaltung

Herkunft und Geschichte

Rund um den Pekinesen ranken sich viele Legenden und Mythen. Eine davon, die aus dem alten China stammt, erklärt, wie der erste Pekinese auf die Welt gekommen ist. Der Legende zufolge soll sich eines Tages ein stattlicher Löwe unsterblich in ein kleines Affenweibchen verliebt haben. Weil er so viel für dieses empfand, hat er den Gott Hai Ho um Erlaubnis gebeten, das Affenweibchen heiraten zu dürfen.

Nachdem er gründlich darüber nachgedacht hatte, gab Hai Ho dieser ungewöhnlichen Verbindung seinen Segen. Allerdings knüpfte er eine Bedingung daran: Der Löwe sollte für seine Geliebte zukünftig auf seine Stärke und Größe verzichten. Der Löwe hatte damit kein Problem und so wurden die beiden ein Paar und haben zusammen ein Kind bekommen. Dieses sah zwar etwas merkwürdig aus, stellte jedoch insgesamt eine gelungene Mischung der Eltern dar: Mut und Stolz vom Vater, Intelligenz und Sanftmut von der Mutter. Der Pekinese war geboren!

Verewigt ist dieser Hund auf unzähligen Porzellan-, Jade- und Bronzefiguren sowie auf Gemälden. Die stolze Haltung, die erstaunliche Kraft und sein lebhaftes Wesen haben seither die Menschheit begeistert. Da verwundert es nicht, dass der Pekinese in der chinesischen Astrologie zum Symbol für den Drachen wurde.

Die Geschichte dieser Hunderasse geht weiter, als im zweiten Jahrhundert der Buddhismus Einzug in China erhielt. Der kleine Vierbeiner wurde Buddha geweiht und galt als Beschützer der Tempel. Seit diesem Zeitpunkt war es für 16 Jahrhunderte lang ausschließlich dem Kaiserpalast vorbehalten, diese Hunderasse zu züchten.

In die westliche Welt kam der Pekinese relativ spät. Nämlich dann, als Forschungsreisende und Marineoffiziere in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die ersten Palasthunde mit nach Europa gebracht haben. Dort stießen die als Palasthunde verehrten Tiere auf viel Widerstand. Vielerorts wurde ihre sagenumwobene Herkunft in Frage gestellt. Zuspruch bekam der Vierbeiner jedoch vom europäischen Adel, der von diesem Hund begeistert war.

Königin Viktoria und die Herzogin von Richmond sollen Pekinesen besessen haben. Dabei soll es sich um die Hunde gehandelt haben, die bei der Plünderung des Sommerpalastes im Jahr 1860 in Peking durch die Engländer gefunden wurden. Die erste europäische Pekinesen-Zucht begann mit diesen Tieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Pekinese als eigenständige Rasse anerkannt. Vier Jahre später wurde der erste Club in Großbritannien gegründet.

Aussehen und Körperbau

Pekinesen erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 25 cm. Damit sind die Vierbeiner zu den kleinen Hunderassen zu zählen. In Sachen Körpergewicht unterscheiden sich die Geschlechter etwas. Während das Gewicht bei Rüden bei bis zu fünf Kilogramm liegen kann, sind Hündinnen sogar noch bis zu einem halben Kilogramm schwerer.

Pekinesen gibt es in den unterschiedlichsten Fellfarben, wobei Weiß, Dunkelbraun, Rot, Falb und Schwarz-Lohfarben vorherrschend sind. Auch Hunde mit einem mehrfarbigen Fell sind sehr beliebt. Typisch für den Pekinesen sind neben der dunklen Maske auch schwarze Abzeichen an den Ohren. Das Fell dieser Hunderasse ist dicht und mit langen, geraden und eher harten Haaren besetzt.

Der relativ große Kopf des Pekinesen verschafft ihm ein flaches Profil, das durch vorstehende große Augen sowie eine kurze Nase gekennzeichnet ist. Seine fest über den Rücken zu einer Seite gebogene Rute ist hoch angesetzt.

Pekinese

Wesen und Charakter

Seine Herkunft ist dem Pekinesen deutlich anzumerken. Weil er über viele Jahrhunderte von den Menschen verehrt wurde, mag er es, verwöhnt zu werden. Hat man aber einmal das Herz des Tieres gewonnen, ist einem dessen Treue ein Leben lang sicher. Wenn er schlecht behandelt wurde, vergisst er dies jedoch nicht. Er schmollt ohne Probleme über mehrere Stunden oder Tage.

Neben der Tatsache, dass er sehr nachtragend ist, gilt der Pekinese auch als wählerisch, zeigt seiner Familie aber auch immer wieder, wie sehr er sie liebt. Anderen Hunden und Menschen begegnet er mit hochmütiger Verachtung. Die kleinen Vierbeiner denken, sie seien der Mittelpunkt der Welt. Kurz nachdem sie in ihre Familie eingezogen sind, ist es für sie selbstverständlich, dass sie fortan im Mittelpunkt stehen.

Genau das macht den Pekinesen auch so sensibel. Er hat ständig Angst, in irgendeiner Form vernachlässigt zu werden. Diese Angst verbirgt er hinter seiner distanzierten Art. Doch er sehnt sich nur nach Aufmerksamkeit und Zuneigung. Dabei ist er sehr anspruchsvoll und erwartet, dass Herrchen und Frauchen zu ihm kommen, um sich mit ihm zu beschäftigen, indem sie mit ihm reden und spielen. Widmet man dem kleinen Vierbeiner zu wenig Zeit, kann er in der Folge sogar krank werden.

Der Charakter des Pekinesen wird häufig mit dem einer Katze verglichen: selbstständig, feinsinnig und egoistisch. Gewohnheiten sind für diesen Hund sehr wichtig. Kompromisse geht er nur sehr ungern ein. Sollte ihm etwas nicht passen, hat er kein Problem damit, sich schmollend in eine Ecke zurückzuziehen.

Haltung und Pflege

In Familien mit Kindern ist der Palast-Hund nicht so gut aufgehoben, da er sich mit diesen oft nicht so gut versteht. Etwas schwierig ist auch der Umgang mit anderen Artgenossen. Sein einmal errungenes Territorium verteidigt er vehement. Haben die beiden Tiere aber erstmal eine Rangfolge festgelegt, ist auch ein friedliches Miteinander möglich.

Am liebsten hält sich der Pekinese im Wohnzimmer auf, wo er auf dem gemütlichen Sofa, in Kissen oder auf dem Teppich lümmelt. Dies liegt aber auch daran, dass der kleine Vierbeiner sehr kälteempfindlich ist. Deswegen muss er unbedingt vor Zugluft geschützt werden. Bei schlechtem Wetter sollte der tägliche Spaziergang verschoben werden. Weil er Kälte und Regen zutiefst verabscheut, ist er, was Spaziergänge anbelangt, relativ unkompliziert. Unter den Hunden gilt er als echter Stubenhocker und kommt deswegen problemlos in einer Stadtwohnung zurecht.

Der Pekinese sollte ein leichtes, qualitativ hochwertiges Futter bekommen. Ob man sich für Trockenfutter oder Nassfutter entscheidet ist einem dabei selbst überlassen. Beide Futterarten haben ihre Vor- und Nachteile, so dass es letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist. Bedeutend wichtiger für Gesundheit und Wohlbefinden des Vierbeiners sind die Bestandteile des Hundefutters. Diese sollten sich an der natürlichen Ernährungsweise der Tiere orientieren bzw. der der Vorfahren in freier Natur.

In der Praxis ist dies oftmals jedoch nicht der Fall, weil die Hersteller eigentlich nicht für Hunde geeignete aber in der Beschaffung eben günstigere Inhaltstoffe in das Futter mischen. Häufig handelt es sich dabei um Getreide, das der Hundeverdauung jedoch oftmals Probleme bereitet. Wir empfehlen deshalb grundsätzlich zu Hundefuttersorten ohne Getreide, dafür aber mit einem hohen und hochwertigen Fleischanteil. Hier kommt es deutlich seltener zu Verdauungsproblemen und die Hunde bekommen trotzdem alle wichtigen Nährstoffe.

Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte aber nicht nur der Ernährung, sondern auch der Pflege des Pekinesen. Sein langes, üppiges Haar wird am besten mit einer Bürste, die harte Borsten besitzt, sowie einem Metallkamm gepflegt. Gebadet werden sollte er nur alle zwei Monate. Dabei verwendet man am besten ein hochwertiges Shampoo, damit die sehr empfindliche Haut des Vierbeiners nicht darunter leidet.

Obwohl er sich nicht gerne etwas sagen lässt und auch ein eher kleiner Hund ist, ist das Thema Erziehung wichtig und wird oftmals sträflich vernachlässigt. Viele Hundehalter gerade von kleinen Hunden denken, dass ihr kleiner Liebling als Schoßhund komplett ungefährlich ist und deshalb nicht erzogen werden braucht. Dies ist jedoch ein Trugschluss, der oft darin resultiert, dass kleine Hunde wie der Pekinese ihren Besitzern quasi auf der Nase herumtanzen.

Generell kann es jedoch immer zu Situationen kommen, in denen es erforderlich ist, dass der Vierbeiner auf die Befehle seines Herrchens hört. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass auch der Pekinese einige grundlegende Regeln lernt. Bei der Erziehung ist Konsequenz und Eindeutigkeit äußerst wichtig. Erfolgreiches Befolgen der Befehle sollte belohnt werden, so dass es zu einer sogenannten positiven Verstärkung kommt und die Tiere mit der Zeit von selbst lernen was richtig und was falsch ist. Schläge oder andere Formen der Gewalt haben in der Hundeerziehung unterdessen nichts verloren.

Häufige Probleme

Viele Pekinesen leiden an Bandscheibenerkrankungen, weil sie ein ungünstiges Verhältnis zwischen Körperhöhe und Rumpflänge haben. Diese Krankheit wird als „Dackellähme“ bezeichnet und ist für die Vierbeiner sehr schmerzhaft.

Die hervorstehenden Augen führen bei Pekinesen oft zu Entzündungen. Durch das regelmäßige Reinigen und Trocknen der Hautfalte im Gesicht sowie der Augen kann solchen Entzündungen allerdings etwas vorgebeugt werden.

Auch Atemprobleme sind aufgrund des kurzen Fanges vorprogrammiert. Die Gesamtheit der Symptome und Krankheitsbilder, die aufgrund der speziell gezüchteten Kopfform auftreten können, werden als sogenanntes brachycephales Syndrom zusammengefasst. Hierzu zählen zum Beispiel Entzündungen der oberen Atemwege, eine gestörte Thermoregulation oder Schwierigkeiten beim Atmen.

Dadurch dass das brachycephale Syndrom die Folge der angezüchteten Anatomie sind, gestaltet sich eine Therapie mitunter schwierig. In vielen Fällen sind korrigierende Operationen notwendig, damit der betroffene Hund vernünftig atmen kann. Wie stark das brachycephae Syndrom ausgebildet ist, ist von Hund zu Hund verschieden.

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