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Zwerghamster kaufen: Das gilt es zu beachten

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 26.03.2015 · Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Wer einen Zwerghamster kauft, geht damit eine große Verpflichtung ein, schließlich ist er fortan für das Leben des Tieres verantwortlich. Deshalb sollte man vorher einige Überlegungen anstellen und sich zum Beispiel fragen, ob ein Zwerghamster überhaupt das richtige Haustier für einen ist. Auch die Frage, ob man ein Männchen oder Weibchen möchte sollte man nach Möglichkeit vorher klären.

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Außerdem muss einiges vorbereitet werden, bevor man den kleinen Zwerg zu sich nach Hause holt. Aber wo kann man Zwerghamster eigentlich kaufen? Und wie teuer ist ein Zwerghamster? Was muss beim Kauf beachtet werden? Wie kann ich dem kleinen Gesellen den Transport in das neue Hamsterheim und die Eingewöhnung so angenehm wie möglich machen?

Überlegungen vor dem Kauf eines Zwerghamsters

Bevor man einen Zwerghamster kauft, sollte man über dessen Eigenschaften und Besonderheiten Bescheid wissen. Hamster sind nachtaktive Tiere, machen also nachts durchaus Lärm. Deshalb sollte man genügend Platz für den Hamsterkäfig haben und diesen an einem Ort unterbringen, wo einen der Lärm nicht stört. Während die Tiere tagsüber schlafen wollen sie nicht gestört werden. Laute Geräusche und ständiges Wecken löst bei ihnen Stress aus und verkürzt ihre Lebenserwartung. In einem Haushalt mit Kindern muss also besonders Rücksicht auf den neuen Mitbewohner genommen werden. Außerdem sind Zwerghamster trotz ihres niedlichen Aussehens keine Schmusetiere und mögen es nicht, gestreichelt zu werden. Zahme Zwerge lassen dies lediglich über sich ergehen.

Vor der Anschaffung eines Hamsters sollte man am besten von einem Hautarzt überprüfen lassen, ob man eine Allergie gegen Tierhaare hat. Ist dies nicht der Fall, spricht grundsätzlich nichts gegen den neuen Mitbewohner. Allerdings sollte man sich jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Zeit für den friedlichen Artgenossen nehmen können – am besten zwischen 20 und 24 Uhr. Auch der finanzielle Aspekt sollte nicht unberücksichtigt bleiben. Denn es muss nicht nur mit Anschaffungskosten und Haltungskosten gerechnet werden. Wenn das Tier krank wird, kann eine stolze Summe an Kosten für den Tierarzt auf einen zukommen. Ist man im Notfall bereit, das auf sich zu nehmen?

Wer kümmert sich um den Zwerghamster, wenn ich in Urlaub fahre?

Auch wenn Zwerghamster kleine Tiere sind, haben sie große Ansprüche. Wenn man in Urlaub fährt, sollte man also sicherstellen, dass sich jemand um den neuen Mitbewohner kümmert. Zwar könnte man das Tier vorsorglich mit einem entsprechenden Futtervorrat und Wasser versorgen, allerdings geht man dann das Risiko ein, eventuell auftretende Erkrankungen des Tieres nicht schnell genug zu erkennen und entsprechend handeln zu können. Ganz zu schweigen davon, dass Hamster auch die Liebe und Fürsorge ihres Halters bedürfen.

Zwerghamster gewöhnen sich relativ schnell an ihren Futtergeber und würden dessen Abwesenheit vermissen. Eine adäquate Betreuung des Tieres ist eine Grundvoraussetzung dafür, in Urlaub fahren zu können. Am besten sollte es sich um jemanden handeln, der im gleichen Haushalt lebt und zu dem der kleine Nager bereits Zutrauen gefasst hat.

Will ich ein Männchen oder Weibchen?

Nach Möglichkeit sollte man sich vor dem Hamsterkauf die Frage stellen, ob man ein Männchen oder Weibchen haben möchte. Wer sich für einen weiblichen Zwerghamster entscheidet, muss insbesondere dort, wo die Tiere nicht nach Geschlecht getrennt werden, damit rechnen, ein bereits trächtiges Weibchen zu kaufen. Dies ist nicht nur deshalb verheerend, weil man sich anstatt um einen nach der Geburt der Jungtiere gleich um mehrere Nager kümmern muss, die alle ein eigenes Gehege benötigen. Es muss auch damit gerechnet werden, dass eine frühe Schwangerschaft die Lebenszeit des Zwerghamsters durch den Stress erheblich verkürzen kann. Und auf keinen Fall sollte man sich darauf verlassen, für alle Jungtiere ein liebevolles Zuhause finden zu können.

Im übrigen ist die Tatsache, wie schnell der Zwerghamster zutraulich wird, nicht von seinem Geschlecht abhängig. Doch bei vielen halten sich die Gerüchte, dass weibliche Nagetiere schneller zahm werden, hartnäckig. Tatsächlich jedoch kann man selbst beeinflussen, wie schnell das Tier zutraulich wird. Zum einen, indem man darauf achtet, dass der Hamster ein artgerechtes Zuhause bekommt, zum anderen, indem man die Tiere dort kauft, wo diese in ihrem jungen Leben noch keine schlechten Erfahrungen gesammelt haben.

Was muss ich vorbereiten?

Damit der Zwerghamster so wenig Stress wie möglich ausgesetzt wird, sollte in seinem neuen Zuhause bereits alles fertig auf ihn warten. Es ist also wichtig, Gehege und Käfigeinrichtung möglichst im Vorfeld zu kaufen und das Gehege entsprechend einzurichten. Außerdem sollte an eine Transportbox gedacht werden. Mit dieser kann man das Tier unkompliziert nach Hause transportieren.

Wann ist die beste Zeit, einen Zwerghamster zu kaufen?

Der beste Zeitpunkt, einen Zwerghamster zu kaufen, ist der späte Nachmittag oder Abend. So müssen die Tiere nicht gewaltsam aus ihrem Schlaf gerissen werden und man hat die Möglichkeit, die Kleinen bei ihrem täglichen Ritual zu beobachten. Für die erste Bindung zwischen Halter und Haustier ist der Kaufzeitpunkt also ausschlaggebend.

Vor dem Kauf sollte man die Tiere in der Gruppe neugierig beobachten und sich anschließend für eines entscheiden. Auf keinen Fall sollte man die Tiere gewaltsam wecken lassen, um diese anschließend ausgiebig beobachten und sich für eines entscheiden zu können. Eigene Beobachtungen zu den Wachzeiten der Zwerghamster sind viel wertvoller. Tiere, die ein schönes Fell haben, sich ausgiebig putzen und fressen, also aktiv und aufgeweckt sind, sind die beste Wahl.

Wo kann man Zwerghamster kaufen?

Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten, Zwerghamster zu kaufen. Wenn einem das Alter des Hamsters egal ist, sollte man als erstes in Tierhilfsstellen und Tierheimen nachfragen. Diese findet man eigentlich in jeder größeren Stadt. Wer ein Tier aus einer Tierhilfsstelle oder einem Tierheim bei sich aufnimmt, macht Platz für ein anderes Tier aus schlechter Haltung und tut damit etwas Gutes.

Eine zweite Möglichkeit, einen Zwerghamster zu finden, sind Inserate im Internet oder in Zeitungen. Hier findet man meistens Annoncen von Familien, die unerwarteten Hamsternachwuchs bekommen haben. Nachteil: Nicht in der Nähe jedes Wohnortes gibt es entsprechende Angebote. Wer sich auf ein Inserat aus dem Internet oder der Zeitung meldet, sollte den momentanen Halter besuchen und sich dort zunächst vergewissern, ob die Tiere aus guten Händen kommen.

Es gibt auch Vereine und private Auffangstationen, die nach einem liebevollen Zuhause für Zwerghamster suchen anstatt diese ins Tierheim zu bringen. Die Tiere bleiben meistens so lange dort, bis sich jemand findet, in dessen Hände man die kleinen Nager geben kann. Ein großer Vorteil ist, dass Hamster von privaten Auffangstationen sowie aus Tierheimen und Tierhilfsstellen eine gesundheitliche Betreuung erhalten und man sich sicher sein kann, dass die Tiere beim Kauf gesund sind.

Verschiedene Farbschläge bei Zwerghamstern lassen sich meistens nur beim Züchter finden. Hier gibt es große Unterschiede und längst nicht jeder Züchter setzt sich für eine artgerechte Haltung und Zucht der Tiere ein. Deshalb sollte man Hamster nur von Züchtern holen, bei denen die Tiere in guten Verhältnissen leben. Am besten schaut man sich die Unterbringungsmöglichkeiten der Tiere vor Ort genau an und testet das Wissen des Züchters in Bezug auf die Hamsterhaltung. Finden kann man Adressen von Züchtern in Zeitungen sowie im Internet.

Zwerghamster aus Zoohandlungen zu holen ist die denkbar schlechteste Variante. Zwar ist die Auswahl hier meistens sehr groß, doch ein Großteil der Zoofachgeschäfte hält die Tiere nicht artgerecht. In vielen Fällen werden die Hamster nicht nach Geschlecht getrennt, besitzen kein Laufrad und werden mit minderwertigem Futter versorgt. Ganz zu schweigen davon, dass man eine Beratung in Sachen Hamsterhaltung hier nicht erwarten kann und somit komplett auf sich gestellt ist. Außerdem muss bei Tieren aus dem Zoohandel damit gerechnet werden, dass diese bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben und unter Umständen nicht so schnell handzahm werden. Durch ungeplante Vermehrungen sind auch Erbkrankheiten keine Seltenheit.

Was kostet ein Zwerghamster?

Beim Kauf eines Zwerghamsters sollte niemals der Preis ausschlaggebend dafür sein, wo man das Tier kauft. Zwar sind die Tiere im Zoofachhandel mit 7-12 Euro am günstigsten, werden hier aber nicht artgerecht behandelt. Wie auch? Bei einem so günstigen Verkaufspreis können die Kosten für eine artgerechte Unterbringung und Haltung nicht gedeckt werden.

Besser ist es, sich an private Züchter oder Tierauffangstellen sowie Tierheime zu wenden. Die meist höheren Kosten sollte man in Kauf nehmen, schließlich hat man dadurch die Garantie, dass die kleinen Nager gut behandelt wurden und in ihrem kurzen Leben noch keine schlechten Erfahrungen gesammelt haben. Manchmal bekommt man die quirligen Gesellen sogar unentgeltlich, sollte in diesen Fällen aber an eine kleine Spende denken. Ansonsten fallen beim Züchter oder im Tierheim Kosten in Höhe von 5 bis 30 Euro an.

Der Transport nach Hause

Bei einem Züchter, in Tierheim oder in privaten Verkaufsstellen wird man meistens bereits bei der ersten Kontaktaufnahme darauf hingewiesen, dass eine artgerechte Transportbox mitgebracht werden soll. Im Zoofachgeschäft hingegen werden die Tiere lieblos in kleine Pappkartons mit wenig Luftschlitzen und Bewegungsfreiheit gesteckt. Der ohnehin schon große Stress der Zwerghamster wird dadurch noch erhöht. Besser ist es, sich im Vorfeld eine artgerechte Transportbox zu kaufen. Diese sollte eine große Öffnung und eine gute Belüftung haben. Außerdem sollte bei den Maßen darauf geachtet werden, dass das Tier die Möglichkeit hat, sich in der Box zu bewegen und dass auch sein Haus und Nest darin Platz finden können. Bereits vor dem Kauf Zuhause sollte die Transportbox mit Streu und Trockenfutter ausgelegt werden. Vor Ort sollte man fragen, ob man etwas der alten Einstreu mit in die Box tun darf, damit der Hamster einige vertraute Gerüche mit in sein neues Zuhause nehmen kann.

Nach Möglichkeit sollte der Transportweg so kurz wie möglich sein, um dem friedlichen Nager unnötigen Stress zu ersparen.

Die Eingewöhnung

Zu Hause angekommen setzt man den neuen Mitbewohner am besten samt Transportbox in das neue Gehege und beobachtet ihn zunächst nur aus der Ferne. Die meisten Nager sind am Anfang ein wenig schreckhaft und so ist es durchaus keine Seltenheit, dass es einige Stunden dauern kann, bis man sein neues Haustier zu Gesicht bekommt. Nachdem sie die Transportbox verlassen haben, erkunden viele Zwerghamster neugierig, aber auch ein wenig schreckhaft, ihr neues Zuhause. In jedem Fall sollte man dem Tier einen Tag geben, um den Stress zu verarbeiten und um sich selbstständig mit seinem Gehege anzufreunden.

In der ersten Woche nach dem Hamsterkauf sollte man das Tier nur beobachten, leise mit ihm reden und sich dem Käfig nur langsam nähern. Je nachdem, wie zutraulich und neugierig der Zwerghamster ist, kann bereits in der ersten Woche versucht werden, ihn aus der Hand mit einem Leckerli zu füttern. Mit ein wenig Zeit und viel Geduld wird sich das neue Haustier an seinen Halter gewöhnen. Doch erst dann, wenn das Nagetier zutraulich ist, also von selbst auf die Hand klettert, sollte man daran denken, ihm Auslauf zu geben. Dies ist meistens nach einigen Wochen so weit.

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