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Leguan-Krankheiten: Das kann man tun, wenn der Leguan krank ist

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 29.06.2021 · Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Leguane haben eine Lebenserwartung von bis zu 30 Jahren. Damit sie diese auch erreichen können, ist eine artgerechte Haltung von äußerster Wichtigkeit. Außerdem sollten die Tiere regelmäßig auf Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten hin kontrolliert werden.

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Auch wenn sich viele Halter gerne vor dem eher unangenehmen Thema Leguan-Krankheiten drücken möchten, so ist dies doch ein wichtiges Thema, das im Interesse der Tiere auf keinen Fall vernachlässigt werden sollte. Denn unsere Haustiere können natürlich nicht sprechen und uns sagen, wenn es ihnen schlecht geht. Der Halter trägt somit immer eine besondere Verantwortung.

Ein bezüglich möglicher Krankheiten gut informierter Halter wird ein krankes Tier meist schneller erkennen und kann dadurch schneller für eine Behandlung sorgen. Wir erklären in diesem Artikel deshalb, woran man erkennt, dass ein Leguan krank ist, von welchen Krankheiten die Tiere potenziell befallen werden können und beantworten auch die Frage, wie man den passenden Tierarzt findet.

Woran erkennt man kranke Leguane?

Dass es dem Leguan nicht gut geht, kann man als aufmerksamer Halter in den meisten Fällen ziemlich gut erkennen. Am besten, man achtet auf die folgende Symptome, die ein wichtiger Hinweis auf eine mögliche Erkrankung sind:

  • auffällig geringer Appetit
  • tiefliegende Augen
  • eine dunkle bis schwarze Grundfarbe
  • ungewöhnliches Verhalten wie zum Beispiel Apathie

Wie findet man einen reptilienkundigen Tierarzt?

Sobald Leguane eines der oben genannten Symptome zeigen oder auf andere Art und Weise irgendwie anders als gewöhnlich sind, ist es empfehlenswert, dass ein Tierarzt aufgesucht wird. Allerdings kennen sich längst nicht alle Tierärzte auch mit Leguanen aus. Dies ist ausdrücklich keine Kritik an den Tierärzten, sondern einfach die Realität.

Auch Tierärzte spezialisieren sich häufig auf bestimmte Tierarten und sammeln so bei der Behandlung dieser Tiere jede Menge Erfahrung, von der man nur profitieren kann. Deshalb raten wir unbedingt dazu, mit dem kranken Leguan einen reptilienkundigen Tierarzt aufzusuchen.

Um im Notfall nicht erst nach einem Ansprechpartner suchen zu müssen, empfiehlt es sich, sich bereits vor dem Kauf eines Leguans damit auseinanderzusetzen, wo sich der nächstgelegene reptilienkundige Tierarzt befindet. Entsprechende Adressen gibt es im Internet.

Die häufigsten Erkrankungen bei Leguanen

Nachfolgend haben wir eine Liste der beim Leguan am häufigsten vorkommenden Krankheiten zusammengestellt und informieren sowohl über Symptome als auch über Behandlungsmöglichkeiten.

Verletzungen

Sehr häufig kommen Verletzungen beim Leguan vor. Und zwar nicht nur, wenn es zu Revierkämpfen kommt. Auch dann, wenn Halter unachtsam sind, können sich die Tiere verletzen. Generell sind kleinere Verletzungen oftmals nicht gleich lebensgefährlich – solange die Wunde nicht infiziert ist.

Eine infizierte Wunde können Leguan-Halter daran erkennen, dass die Stelle stark geschwollen ist, nässt und sich unter Umständen Eiter bildet. In diesem Fall und auch bei schwereren Verletzungen ist der unverzügliche Gang zu einem reptilienkundigen Tierarzt notwendig. Bleibt das Tier in dieser Situation unbehandelt, droht Lebensgefahr!

Handelt es sich hingegen nur um eine kleine Verletzung, die nicht entzündet ist, müssen eigentlich keinerlei Maßnahmen ergriffen werden, da diese meist von allein abheilen können. Die Anwendung einer Wundsalbe kann allerdings trotzdem sinnvoll sein, da sie den natürlichen Heilungsprozess unterstützt. Besonders zur Behandlung von nicht infizierter Hautschäden ist die BETAISODONA Salbe geeignet.

Halter, die sich nicht sicher sind, wie schwerwiegend eine Verletzung tatsächlich ist, sollten im Zweifelsfall ebenfalls einen fachkundigen Tierarzt aufsuchen. Gemeinsam mit dem Tierarzt können sie dann entscheiden, welche Behandlung für den Leguan nötig ist.

Milbenbefall

Eine weitere Krankheit, von welcher der Leguan recht häufig betroffen ist, ist der Befall mit Milben. Einen Milbenbefall können Halter selbst behandeln, indem sie ein Hundeflohhalsband beziehungsweise ein Ungezieferhalsband für etwa zwei bis drei Wochen ins Terrarium hängen.

Kaufen kann man diese Halsbänder in jedem Zoofachgeschäft oder auch im Internet. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Halsbänder den Wirkstoff Dimpylat enthalten. Je nachdem, wie groß das Terrarium ist, können längere oder kürzere Hundeflohhalsbänder zum Einsatz kommen. Pro Kubikmeter Terrarium sollte ein vier Zentimeter langes Stück Halsband angebracht werden.

Halter sollten sich jedoch darauf einstellen, dass die Milbenbehandlung etwas länger dauern kann. Schließlich legen Milben ihre Eier quasi überall ab. Sogar in die Dekorationsgegenstände des Terrariums, so dass dort nach einiger Zeit ihre Larven schlüpfen. Deshalb sollte das Hundeflohhalsband erst nach mindestens zwei bis drei Wochen wieder entfernt werden.

Wer auf Nummer sicher gehen will, ersetzt das Ungezieferhalsband immer mal wieder durch ein neues. Sollte der Leguan in diesem Zeitraum Verhaltensauffälligkeiten zeigen, muss die Behandlung umgehend abgebrochen und das Terrarium gelüftet werden. Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass die Tiere das Flohhalsband nicht erreichen können, so dass ein direkter Kontakt ausgeschlossen ist.

Gelingt die Eigenbehandlung mit einem Ungezieferhalsband nicht, muss natürlich ein Tierarzt aufgesucht werden. Ein Milbenbefall ist nicht nur äußerst unangenehm für die Tiere, sondern schwächt zudem auch ihr Immunsystem, wodurch es zu Folgeerkrankungen kommen kann.

Wurmerkrankungen

Eine Krankheit, der man bei Leguanen vorbeugen kann, sind Würmer. Es ist äußerst sinnvoll, einmal im Jahr eine Kotuntersuchung durchführen zu lassen. Sobald das Ergebnis eintrifft, sollte gegebenenfalls von einem reptilienkundigen Tierarzt eine Wurmkur durchgeführt werden.

Recht häufig von Wurmerkrankungen betroffen sind Leguane aus dem Zoohandel. Endoparasiten setzen sich im Magen-Darmtrakt aber auch in anderen Organen der Tiere fest und können sich dort so sehr vermehren, dass sie die Tiere körperlich merklich schwächen. Hinweise darauf sind ein apathisches Verhalten, eingefallene Augenhöhlen und Muskelpartien sowie Nahrungsverweigerung und Durchfall oder Verstopfung.

Wird ein Wurmbefall nicht behandelt, können Leguane sterben. Eine vorbeugende Kotuntersuchung kostet knapp 25 Euro und sollte einem das Geld wert sein, wenn man seinem Tier dadurch Stress erspart.

Lungenentzündung und Erkältung

Ein Niesen bedeutet noch lange nicht, dass sich der Leguan erkältet hat. Dieses natürliche Verhalten der Reptilien ist also kein Indiz auf eine Krankheit. Denn Leguane sondern durch das Niesen die in ihrer Nasenhöhle gelegenen Salzdrüsen-Elektrolyte ab.

Vorsicht geboten ist jedoch bei zähfließendem schlammigen Ausfluss aus Mund und Nase. Auch ein erschwertes Atmen bei geöffnetem Maul, deutliche Atemgeräusche und eine blass-graue Färbung der Mundschleimhaut können auf eine Erkältung hindeuten. In diesem Fall ist der sofortige Gang zum Tierarzt erforderlich.

Dort wird ein Trachealabstrich genommen und anhand des Ergebnisses eine Therapie mit dem wirksamsten Antibiotikum eingeleitet. Um die Gesundung des Tieres zu unterstützen, bieten sich Inhalationen mit ätherischen Ölen sowie das Verabreichen von Vitamin C und eines Multivitaminpräparats an.

Mit der Behandlung der Erkältung oder Lungenentzündung ist es aber nicht getan. Halter sollten in jedem Fall der Ursache auf den Grund gehen. Eventuell wird der Leguan nicht bei den optimalen Temperaturen gehalten oder es herrscht Zugluft. Wichtig ist auch, einen genaueren Blick auf die Hygiene im Terrarium zu werfen sowie zu überprüfen, ob das Tier vielleicht Mangelerscheinungen oder zu viel Stress hat.

Maufäule

Recht häufig tritt in Verbindung mit einer Erkältung oder Lungenentzündung Maulfäule beim Leguan auf. Dabei handelt es sich um bakterielle Entzündungsherde im Maul, denen eine übermäßige Schleimbildung vorausgeht. Eine ebenso denkbare Ursache können Verletzungen im Maulbereich sein.

Maulfäule ist für den Leguan sehr schmerzhaft, weshalb er bei dieser Erkrankung die Nahrungsaufnahme verweigert. Spätestens dann, wenn es zu einer Ansammlung von käsigem Eiter kommt, ist der sofortige Gang zum Tierarzt erforderlich.

Neben einer entsprechenden Behandlung sollte auch der Ursache auf den Grund gegangen werden. Wichtig ist auch, die eitrigen Beläge beim Leguan täglich mittels eines milden Antiseptikas und eines Wattestäbchens zu entfernen. Ursache für Maulfäule ist neben einer Erkältung oder Lungenentzündung üblicherweise eine zu kühle Haltung.

Legenot

Nicht nur bei einer Paarhaltung können weibliche Leguane Eier ablegen. Selbst bei Weibchen, die einzeln gehalten werden, kann jedes Jahr etwa zur gleichen Zeit ein unbefruchtetes Gelege gebildet werden. Damit es nicht zu einer möglichen Legenot kommt, muss dem Tier rechtzeitig eine Eiablagekiste zur Verfügung gestellt werden.

Wenn das Weibchen alle Grabversuche einstellt, sich normal verhält und wieder mit der Nahrungsaufnahme beginnt, nur um dann nach einiger Zeit apathisch auf einem Ast zu liegen und nicht mehr aktiv zu sein, sollte das Problem der Legenot ernst genommen werden.

Eine schnelle Behandlung durch einen fachkundigen Tierarzt ist dann erforderlich. Dieser wird eine Röntgenaufnahme machen, damit er sich einen Überblick darüber verschaffen kann, wie viele Eier sich noch im Eileiter befinden. Sofern Injektionen nicht erfolgreich sind, wird unter Umständen ein operativer Eingriff erforderlich.

Verstopfung

Wenn ein Leguan mehrere Tage nichts frisst, ist dies nicht zwangsweise ein sicheres Zeichen für eine Verstopfung. Weitaus richtungsweisender ist ein starkes Trinkbedürfnis. Auch wenn das Tier keinen Kot absetzt, ist dies ein Anzeichen für eine Verstopfung.

Stellen Halter eine Verstopfung fest, können sie versuchen, dem Leguan oral 5 ml Sonnenblumenöl zu verabreichen und die gleiche Menge in die Kloake zu geben. Hilfreich ist auch, das Tier mehrmals in etwa 35 Grad warmen Wasser zu baden.

Sollte dies alles wirkungslos bleiben, ist der Gang zum Tierarzt unbedingt erforderlich. Spätestens dann, wenn sich der Zustand nach 24 Stunden nicht bessert, kann man dem Ganzen ohne fachkundige Behandlung keine Abhilfe schaffen.

Als Ursache für Verstopfung kommen verschiedene Dinge infrage. Zum Beispiel, dass der Leguan etwas verschluckt hat. Aber auch eine falsche Ernährung kann dieses Krankheitsbild hervorrufen.

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