Collie

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Collies sind einer von der FCI anerkannte britische Hunderasse. Man findet sie in der FCI-Gruppe 1 unter den Hütehunden und Treibhunden, in Sektion 1 (Schäferhunde).

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Herkunft

Die Geschichte des Collie geht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Damals wurde der schottische Schäferhund vorwiegend als Hütehund der Schäfer in den schottischen Hochmooren eingesetzt. Dies war auch namensgebend für die eleganten Hunde. Schließlich wurden Schafe mit schwarzen Köpfen und Beinen schon damals Colleys genannt, demnach wurden ihre Hütehunde Colley Dogs genannt. Später wandelte sich dieser Name in Collie ab.

Man geht davon aus, dass es sich beim Collie um eine Kreuzung aus romanischen Herdenschutzhunden, welche in Begleitung römischer Truppen nach Gallien und Germanien kamen, und dem hier einheimischen Spitz der Alpen, welcher von den Hochalpen bis in die Goten- und Wikingergebiete verbreitet war, handelt. Durch die Wanderung germanischer Völker gelangte der Hund schließlich nach Island bzw. auf die Britischen Inseln. Über viele Jahrhunderte wurde der Vierbeiner durch die Insellage isoliert von Schafzüchtern gehalten. Diese legten besonderen Wert auf bestimmte Zeichnungen, damit sie den Hund im Hochmoor und in den Highlands leichter ausfindig machen konnten. Die Zeichnung der Tiere wurde so zu einem rassetypischen Merkmal.

Gefördert wurde diese Rasse durch Königin Victoria, welche den Collie großzügig an Diplomaten und Königshäuser in ganz Europa verschenkte. Zu weltweiter Berühmtheit gelangten die Vierbeiner, als die schwarze Colliehündin Gypsy 1868 im Park von Schloss Windsor beerdigt wurde. Diese Tradition wurde auch von Königin Elizabeth, vielen besser als Queen Mum bekannt, weiter fortgesetzt.

1840 wurde in England der „Collie Club“ gegründet. Dieser setzte sich für die Anerkennung der Rasse ein, was 1858 auch zum Erfolg führte. Als Stammvater aller modernen Collies gilt ein Hund namens „Old Cocki“, der 1871 in Erscheinung trat. Im 19. Jahrhundert gelangten diese Tiere durch die Besiedlung Australiens und Amerikas auch in die Neue Welt. Hier nahm man es aber weniger genau mit dem Rassestandard, so dass verschiedene Farbschläge gezüchtet wurden.

Aussehen

Beim Collie gibt es zwei verschiedene Varianten, die heutzutage gezüchtet werden: den britischen Typ und die amerikanische Variante. Collies vom britischen Typ sind elegante Hunde, die bis zu 61 cm groß und bis zu 25 kg schwer werden. Sie haben ein etwas durchmischtes Ober- bzw. Unterfell. Dadurch plüscht das Fell mehr auf. Zudem haben diese Tiere einen eleganten Gang sowie dichtes Fell mit seidig-weicher Unterwolle.

Die amerikanische Variante wird mit 61-66 cm geringfügig größer und mit bis zu 34 kg auch schwerer. Diese Collies haben eine etwas andere Gesichtsform mit einem kräftigerem Kopf und größeren Augen. Hier kann man das glatte Deckhaar und die Unterwolle deutlich unterscheiden. Außerdem ist die Unterwolle weniger üppig und neigt nicht so sehr zum Verfilzten. Beim amerikanischen Collie sind auch noch weitere Farbschläge erlaubt, von denen sich der FCI Standard distanziert.

Die FCI-Verbände züchten nach dem britischen Standard, während der Amerikanische Collie in Deutschland nach dem amerikanischen Standard des AKC im Club für Amerikanischer Collies gezüchtet wird.

Insgesamt werden bei den Vierbeinern drei Farbschläge unterschieden: zobel-weiß (sable-white), tricolor (überwiegend schwarz-weiß mit tan) sowie blue-merle.

Wesen

Collies sind sehr intelligente und treue Hunde, die perfekt in eine Familie passen. Typisch für sie ist ihre Kinderfreundlichkeit. Der Vierbeiner nimmt gerne aktiv am Familienleben teil und fordert dies auch ein. Deswegen dürfen die Tiere auf keinen Fall in einem Zwinger gehalten werden.

Seine hervorragende Beobachtungsgabe fördert seine Hüteeigenschaften. Mit anderen Hunden verträgt sich der liebenswerte Vierbeiner problemlos. Schnell wird Freundschaft mit allen in der Hausgemeinschaft lebenden Tieren, wie Katzen, Vögeln, anderen Hunden und Nutztieren, geschlossen. Wenn die Tiere in ständigem Kontakt mit ihrem Besitzer gefördert werden, lernen sie erstaunlich viele Wörter zu verstehen und handeln oftmals in verblüffender Weise selbstständig. Allerdings sollte man sich darüber bewusst sein, dass es einiges an Zeit braucht, bis sich der neue Mitbewohner so auf seine Familie eingestellt hat.

Die sensiblen Hunde verfügen über eine große Unterordnungsbereitschaft, was jedoch nicht mit Ängstlichkeit und Nervosität verwechselt werden darf. Der Collie neigt normalerweise nicht dazu, sich seinem Besitzer gegenüber durchsetzen zu wollen. Auf eine konsequente Erziehung oder Ausbildung kann oftmals verzichtet werden. Auch Anfänger haben ihre Freude an dem Vierbeiner, da er relativ leicht zu erziehen ist. Zudem sorgen die fröhlichen Tiere für viel Spaß und versuchen alles, um von ihrem Halter gelobt zu werden.

Aufgrund seiner sensiblen Art spürt er Ärger oder Ungeduld sofort und reagiert entsprechend darauf.

Haltung

Wegen ihrer Unkompliziertheit sind Collies sowohl bei Anfängern als auch in Familien sehr beliebt. Wenn sie genügend Auslauf bekommen, können sie auch in einer Stadtwohnung gehalten werden. Besonders toll ist, dass die Vierbeiner sehr pflegeleicht und reinlich sind. Etwas, das man niemals tun sollte, ist, seinen neuen Mitbewohner viele Stunden am Tag alleine zu lassen. Vielmehr möchte er in das Familienleben integriert und ein aktiver Teil der Familie werden. Diese Hunderasse ist ideal für Menschen, die ihrem neuen Mitbewohner viel Zärtlichkeit schenken und ihn überall hin mitnehmen wollen. Wegen seines Einfühlungsvermögen ist er auch für Behinderte der ideale Begleiter.

Worauf man unbedingt achten sollte, ist, dem Vierbeiner genügend Auslauf zu geben. Als Begleiter bei Wanderungen und Waldläufen gibt er ein gutes Bild ab. Auch Hundesportarten gegenüber ist er nicht abgeneigt. Seine Pflege gestaltet sich relativ einfach. Man sollte das Fell seines kleinen Lieblings einmal in der Woche gründlich kämmen. Während des Fellwechsels bietet es sich außerdem an, den Hund täglich zu bürsten.

Durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, angemessene Beschäftigung und gute Pflege können viele Krankheiten vermieden werden. Gelegentlich können die Tiere jedoch an CEA (Collie Eye Anomalie) leiden. Dies beeinträchtigt den Collie hinsichtlich seiner Sehfähigkeit jedoch nicht. Die durchschnittliche Lebenserwartung dieser Hunderasse liegt bei 12-15 Jahren.

Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist sehr wichtig. Bei einer falschen Fütterung kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Zudem bauen Collies dann Muskeln ab oder werden krank. Idealerweise setzt sich das Futter zu 50 % aus Fleisch, zu 35 % aus Gemüse und zu 15 % aus Kohlenhydraten zusammen. Ebenso wichtig ist, dass der Vierbeiner genügend Calcium sowie Kräuter bzw. Vitamine bekommt. Daneben muss dem Collie jederzeit frisches Wasser zur Verfügung stehen.

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