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Kornnattern

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 20.08.2013 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Kornnattern sind als Haustiere sehr beliebt. Dafür sorgt nicht nur ihre Vielzahl von Farbvarianten, sondern auch ihr ruhiges Wesen sowie die für Schlangen relativ anspruchslosen Haltungsbedingungen.

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Lebenserwartung

In Gefangenschaft können Kornnattern ein Alter von etwa 20 Jahren erreichen. Wie alt sie in freier Natur werden ist nicht bekannt.

Aussehen

Die Kornnatter gehört zu den Würgeschlangen. Mit einer Körperlänge von 120-150 cm gilt sie als mittelgroße Art. In der Regel bleiben Männchen etwas kleiner als Weibchen. Der Körperdurchmesser dieser Reptilien liegt bei 3-4 cm. Frisch geschlüpfte Tiere haben eine Körperlänge von etwa 28 cm, ihr Körperdurchmesser beträgt nur wenige Millimeter. Je nach Jahreszeit und Ernährungszustand kann das Gewicht von Kornnattern sehr stark schwanken. Während geschlechtsreife Tiere etwa 200 g wiegen, können alte und gut genährte Schlangen dieser Art bis zu 800 g auf die Waage bringen.

Kornnattern haben einen schlanken Körperbau, ihr Kopf ist nur wenig abgesetzt. Charakteristisch sind auch die großen, runden Pupillen der Augen, die von einem braunen Irisring eingeschlossen werden. An den seitlichen Rändern sind die Bauchschuppen scharf nach oben geknickt. So kann die Schlange sicher klettern.

Von anderen Schlangenarten unterscheiden sich diese Würgeschlangen aufgrund ihrer farbenprächtigen Rückenzeichnung.

Verbreitungsgebiet

Das natürliche Verbreitungsgebiet ist recht vielfältig und reicht von Sumpfgebieten und Quellen über trockene Laubwälder bis hin zu felsigem Hügelland sowie sandigen und trockenen Kieferwäldern. Besonders häufig trifft man im Südosten der Vereinigten Staaten auf diese Tiere. Wohl fühlen sie sich sowohl in South Carolina als auch in Georgia, Texas, Mississippi und Florida. Je nachdem, wo sie leben, sieht ihr Verhalten unterschiedlich aus. In den warmen Gebieten sind sie oftmals ganzjährig aktiv; in den kälteren Gegenden legen sie eine Winterruhe ein.

Die verschiedenen Populationen kommen mit vielen verschiedenen Umgebungen klar. Deswegen werden sie auch oftmals Anfängern empfohlen, da sie kleinere Haltungsfehler leicht verzeihen.

Geschlechtsbestimmung und Fortpflanzung

Um das Geschlecht von Schlangen zu bestimmen, gibt es verschiedene Methoden. Eine davon ist das Herausmassieren der Hemipenise (Poppen). Daneben kommen zur Geschlechtsbestimmung auch das Zählen der Schuppen oder das Sondieren infrage. Wie das funktioniert, lässt man sich am besten von einem fachkundigen Tierarzt oder einem erfahrenen Züchter zeigen.

Die Geschlechtsreife der männlichen Tiere kann bereits ab einem Alter von sechs Monaten einsetzen. Ist kein Nachwuchs geplant, sollten die Schlangen nach Geschlechtern getrennt gehalten werden. Wichtig ist auch, dass das Weibchen bei der Paarung mindestens 300 g wiegt. Werden die Tiere zu früh miteinander verpaart, kann es beim Weibchen zur Legenot kommen. Im schlimmsten Fall führt dies zum Tod.

Da sich Kornnattern meistens dann miteinander paaren, wenn sie aus der Winterruhe gekommen sind, sollten für einen Zeitraum von 2-3 Monaten entsprechende Haltungsbedingungen herbeigeführt werden. Dazu gehört, die Temperatur schrittweise auf 8-10° abzusenken. Eine Winterruhe wirkt sich positiv auf Entwicklung und Reifung der männlichen Keimzellen sowie der weiblichen Eizellen aus. Während der Winterruhe sollten die Schlangen täglich frisches Wasser bekommen.

Haben sich zwei Tiere miteinander gepaart, kommt es nach einiger Zeit zur Eiablage. Hierfür braucht das Weibchen einen Platz, der ihm Schutz bietet. Am besten, der Platz ist dunkel und warm, besitzt eine gewisse Luftfeuchtigkeit und ermöglicht einen Körperkontakt zu den Seiten. Viele Züchter verwenden hierfür Eiablageboxen. Bei diesen sollte die unterste Schicht aus feinem Kies bestehen. Darauf wird eine leicht feuchte Mischung aus Torf und Moos in einer Höhe von 10 cm platziert. Die Deckschicht besteht aus reinem Moos.

Nach der Eiablage sammelt man die Eier am besten vorsichtig auf und legt sie in einen Inkubator, um sie dort künstlich ausbrüten zu lassen. Auch nach dem Schlüpfen bleiben die Jungtiere weiter im Inkubator, werden jedoch einzeln in Heimchendosen gesetzt. Nach etwa drei Tagen können sie einzeln in ein kleines abgedunkeltes Terrarium ziehen und dort die nächsten drei Monate verbringen.

Haltung

Obwohl die Kornnatter als verhältnismäßig anspruchslose Schlange gilt, sollte sie artgerecht untergebracht werden. Für ein bis zwei adulte Schlangen sollte ein Terrarium mit den Mindestmaßen von 100 x 60 x 80 cm (L x T x H) eingerichtet werden. Da sie gerne klettern, sollten Klettermöglichkeiten in Form von stabilen Ästen vorhanden sein. Auch an Versteckmöglichkeiten, wie große Tonröhren und ausgehöhlte Baumstämme, sollte gedacht werden. Man kann auch zusätzlich einen großen Stein ins Terrarium legen. Unter eine Wärmelampe gelegt ist er ein idealer Sonnenplatz.

Bei der Einrichtung darf auch ein Wasserbecken nicht fehlen. Hin und wieder nutzen sie dieses gerne. Ganz zu schweigen davon, dass es hilft, die nötige Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten. Diese sollte bei 60-70 % liegen. Tagsüber sollten die Temperaturen im Terrarium bei vielen 20-28° liegen – nachts kann es auf bis zu 20° abkühlen. Unter einem lokalen Wärmeplatz darf es bis zu 35° warm werden.

Zusätzlich zu einem HQI-Strahler, der für die Beleuchtung zuständig ist, sollte auch ein UV-Strahler gekauft werden. Das UV-Licht ist wichtig für die Bildung von Vitamin D3, das eine entscheidende Bedeutung für den Knochenbau hat. Pro Tag sollte die UV-Lampe 2-3 Stunden angeschaltet werden. Als Bodenuntergrund wird Terrarienerde empfohlen. Exkremente müssen sofort aus dem Terrarium entfernt werden. Zudem muss das Wassergefäß zweimal die Woche gesäubert werden.

Da Kornnattern als sehr friedliche Schlangen gelten, können sie problemlos mit mehreren ihrer Art in einem Terrarium gehalten werden. Zur Fütterung sollten die Tiere aber getrennt werden, damit es nicht zu gegenseitigen Verletzungen kommt.

Was man wissen sollte, bevor man sich eine Kornnatter ins Haus holt: Die Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Um sie besser beobachten zu können, kann man sich ein Mondlicht anschaffen. Dieses erzeugt ein schummrig-blaues Licht und sieht darüber hinaus auch noch dekorativ aus.

Ernährung

Man sollte keine Probleme damit haben, seinem neuen Mitbewohner kleine Säugetiere zu füttern. Immerhin ernähren sich Kornnattern hauptsächlich von Mäusen und anderen Nagetieren sowie kleinen Reptilien und Vögeln. Bei der Terrarienhaltung kann auf Frostfutter zurückgegriffen werden. Kleineren Schlangen werden Mäuse in entsprechender Größe verfüttert.

Junge Schlangen sollten alle 4-7 Tage gefüttert werden, semiadulte brauchen alle 7-14 Tage Futter und adulte Mitbewohner können alle 2-4 Wochen gefüttert werden.

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