Die Dreizehen-Dosenschildkröte gehört zu den am häufigsten in Deutschland gehaltenen Schildkrötenarten. Ihre lateinische Bezeichnung ist Terrapene carolina triunguis.
Dreizehen-Dosenschildkröte: Steckbrief
Dreizehen-Dosenschildkröte – Steckbrief | |
Lateinische Bezeichnung | Terrapene carolina triunguis |
Klasse | Reptilien |
Ordnung | Schildkröten |
Familie | Neuwelt-Sumpfschildkröten |
Gattung | Dosenschildkröten |
Verbreitungsgebiet | Südliche und mittlere USA |
Lebenserwartung | bis über 100 Jahre |
Größe | etwa 11 bis 17 cm |
Gewicht | etwa 250 bis 600 g |
Ernährung | Allesfresser mit hohem Anteil tierischer Nahrung (Schnecken, Würmer, Insekten) |
Aktivität | dämmerungsaktiv |
Winterruhe | etwa 5 Monate |
Haltung | Einzelhaltung (Männchen), Gruppenhaltung (Weibchen) |
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Verbreitungsgebiet
Eingeführt wird die Dreizehen-Dosenschildkröte aus den USA. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom östlichen Teil Texas bis in das nördlicher Florida. Man kann sie bis nach Missouri antreffen. In ihrer Heimat bewohnt sie Waldränder und lichte Wälder, aber auch Wiesen, Feuchtwiesen und Sumpfgebiete. Häufig trifft man sie entlang von Bächen und Gräben.
Aussehen
Der Rückenpanzer dieser Sumpfschildkröten ist einfarbig oliv bis hin zu hornfarben. In ausgewachsenem Zustand erreichen sie eine Länge von 11,5-12,5 cm. Dahingegen zeigt sich der Bauchpanzer in Hornfarben und einfarbig Gelb. An den Vorderbeinen sowie am Kopf lassen sich gelbe, rote und orange Flecken finden. Besonders stark ausgeprägt sind diese Verfärbungen bei den männlichen Exemplaren. Sie gehören zu den farbenprächtigsten Sumpfschildkröten. Typisch für die kleinen Reptilien ist, dass sich an Hinterfüßen drei Zehen befinden, wobei es auch Ausnahmen geben kann. In diesem Fall haben die Tiere vier Zehen. Diese Besonderheit hat den Tieren auch ihren Namen verliehen. Alle anderen Unterarten haben immer vier Zehen.
Männliche Dreizehen-Dosenschildkröten haben kräftige Hinterklauen, die sie zum Einhaken in den weiblichen Rückenpanzer während der Paarung nutzen. Außerdem haben sie einen kräftigeren und längeren Schwanz. Ihre Iris ist oft rot gefärbt, während sie bei Weibchen gelb oder dunkel ist. Anders als bei anderen Schildkrötenarten, können die Reptilien ihren Panzer komplett mithilfe eines Scharniers am Kopf- und Schwanzende verschließen, sobald Gefahr droht. In menschlicher Obhut ist dieses Verhalten aber so gut wie nie zu beobachten, da Nachtzuchten zu den zahmsten und neugierigsten Schildkröten überhaupt zählen.
Verhalten
Die morgendliche und abendliche Kühle und die höhere Luftfeuchtigkeit nutzen die Schildkröten, um sich auf Jagd zu begeben. Obwohl sie zu den Sumpfschildkröten zählen, sind sie ungeschickte Schwimmer, da sie keine Schwimmhäute haben. Dennoch halten sie sich gerne im Wasser auf, indem sie auf dem Grund von flachen Gewässern laufen. Wie andere Sumpfschildkröten auch, hat die Dreizehen-Dosenschildkröte individualistische Züge. Ihrer charakteristischen Lebensgewohnheiten und Lebensräume machen sie zu einem interessanten Tier. So gibt es einige, die sich fast nur im Wasser aufhalten, andere wiederum begeben sich nie ins Wasser.
Die Sumpfschildkröten lieben warme Sommerregen. Kein Wunder, sind dann doch zahlreiche Beutetiere zu finden. Als Jäger zeigen sie sich sehr geschickt und machen Jagd auf alles, was sie überwältigen können.
Haltung
Wer seine Dreizehen-Dosenschildkröte artgerecht halten möchte, sollte ihr im Sommer einen Freilandaufenthalt ermöglichen. Technische Hilfsmittel simulieren ein ähnliches Klima wie in den südlichen USA. Auf eine geräumige Terrarienhaltung kann in der Übergangszeit sowie zur Winterruhe zurückgegriffen werden. Was die Ausstattung des Terrariums anbelangt, sollte an eine Badegelegenheit und an Versteckmöglichkeiten gedacht werden. Idealer Untergrund ist immer feucht gehaltene Pinienborke oder alternative Rindenprodukte sowie feuchtes Kokossubstrat, wobei Letzteres das Badebecken stärker verschmutzt.
Im Sommer sollten die Temperaturen tagsüber bei mehr als 23° liegen. Ideal ist eine Bodentemperatur zwischen 23 und 28°. Dabei sollte auch an lokale Sonnenplätze gedacht werden. Unter diesen darf es bis 35° warm sein. In der Nacht sollte die Temperatur entsprechend abkühlen. Mittels spezieller Technik kann eine Luftfeuchtigkeit von 60-90 % aufrecht erhalten werden. Gedacht werden muss natürlich auch an passende Beleuchtung. Als Grundbeleuchtung kommen T5-Röhren infrage. Abgerundet wird das Ganze durch eine Wärme-, UV-und Sonnenlichtquelle. Von Ende Dezember bis Ende Februar schickt man seinen neuen Mitbewohner bei etwa 16° und abgeschalteter Beleuchtung in Winterruhe.
Was die Länge der Unterkunft anbelangt, so sollte dieses 5 mal so lang und 2,5 mal so breit wie die Panzerlänge der Tiere sein. Das Terrarium, das man seinem neuen Mitbewohner zur Verfügung stellt, sollte mindestens 120 x 60 x 50 cm groß sein und einen großen flachen Wasserteil beinhalten.
Diese Schildkrötenart kann bis zu 138 Jahre alt werden. In Gefangenschaft erreichen viele Tiere dieses Alter aber nicht.
Ernährung
Dreizehen-Dosenschildkröten sind Allesfresser. Sie ernähren sich sowohl von tierischer als auch von pflanzlicher Kost. Folgendes Futter darf dieser Schildkröte angeboten werden: Keimlinge und Sprossen, Karotten, Paprika, Zucchini, Tomaten, Bananen, Äpfel und Weintrauben sowie Grillen, Heuschrecken, Schaben, Regenwürmer, Schnecken, kleinere Ratten, Mäuse und Zophobas. Eine gute Alternative ist Fertigfutter für Insektenfresser. In jedem Fall muss auch an die zusätzliche Gabe von Mineralien und Vitaminen gedacht werden.
Zucht und Paarung
Zu Paarungsversuchen kommt es vom Frühling bis in den Herbst hinein. Weil viele Männchen die Weibchen in diesem Zeitraum stark bedrängen, kann es manchmal notwendig sein, die Tiere nach Geschlechtern zu trennen. Die Zeit der Eiablage ist von Mai bis Juni, wobei bis zu vier Eiablagen möglich sind.
Für Anfänger stellt die Inkubation eine große Herausforderung dar. Ein großes Problem liegt in der Substrat- und Luftfeuchtigkeit. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa zwei bis viereinhalb Monaten – abhängig von der Temperatur. Schon bald nach dem Schlüpfen fressen die Jungtiere kleine Insekten und passen sich der Ernährungs- und Lebensweise ihrer Eltern an.