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Breitrandschildkröte

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die Breitrandschildkröte gehört zu den mediterranen Landschildkröten. Unter allen Landschildkrötenarten innerhalb der Gattung Testudo ist sie die größte.

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Verbreitung

Zum Lebensraum der Breitrandschildkröte gehören busch- und strauchfreie Flächen ebenso wie Bergregionen. Dabei bevorzugen die Tiere ein mediterranes Klima. Antreffen kann man diese Schildkrötenart in Griechenland sowie im Süden Albaniens.

Aussehen

Testudo marginata marginata sind mit einer Panzerlänge von 35-40 cm die größten europäischen Landschildkröten. Dabei erreicht die Breitrandschildkröte ein Gewicht von bis zu 5 kg. Charakteristisch für diese Schildkröten ist, dass die Schilder des Rückenpanzers bei erwachsenen Tieren gelbe Dreiecke zeigen. Es gibt aber auch Exemplare, die fast einfarbig dunkelbraun bis schwarz gefärbt sind. Bei erwachsenen Tieren wölben sich die Randschilde auffallend stark nach außen. Daher haben Breitrandschildkröten auch ihren Namen.

Breitrandschildkröten haben eine weiche Haut, die zart beschuppt und cremefarben ist. Bei den Jungtieren ist die Haut gelb. Erkennen kann man diese Schildkrötenart an dem eher spitz auslaufenden Schwanzende sowie dem fehlenden Hornnagel. Auch der lang gestreckte, in der Mitte detaillierte Rückenpanzer ist typisch für diese Reptilien. Die Grundfarbe des Rückenpanzers ist bei erwachsenen Tieren schwarz und weist hellere Flecken in den Vertebral- und Costalschilden auf.

Haltung

Die Breitrandschildkröte ist in Liste 2 des Washingtoner Artenschutzabkommens aufgeführt. In den Ursprungsländern unterliegt sie einem strikten Ausfuhrverbot. Aufgrund ihrer Herkunft und dem dort vorherrschenden Klima muss der neue Mitbewohner im Sommer unbedingt im Freiland gehalten werden. Durch das Anbieten von geeigneten Infrastrukturen ist es den Tieren möglich, tagsüber ihre Körpertemperatur von fast 35° zu erreichen. Besonders gut hierfür geeignet ist ein Treibhaus. Im Frühling und im Herbst sowie im Winter brauchen sie ausreichend Wärme. Im Gegensatz zur Griechische Landschildkröte ist die Breitrandschildkröte wesentlich wärmebedürftiger.

Unterschiede in der Haltung gibt es, was Jungtiere und adulte Tiere anbelangt. So brauchen Jungtiere eine deutlich feuchtere Umgebung. Das Freilandgehege sollte im sonnenreichstenTeil des Gartens angelegt werden und genügend Platz bieten. Erdhügel, Steinbrocken und derbes Buschwerk aller Art sorgen dafür, dass sich der neue Mitbewohner in dem Gehege wohl fühlt. Gedacht werden sollte außerdem an Versteckmöglichkeiten und an einen geschützten Platz zum Sonnenbaden. Damit die Tiere nicht ausbrechen, muss die Umzäunung sicher sein und darf keinerlei Klettermöglichkeiten bieten.

Gerne können mehrere Tiere zusammengehalten werden – allerdings nur von der gleichen Art.

Die Breitrandschildkröte hält Winterschlaf. Halter sollten die Tiere im Herbst noch genauer als sonst beobachten: Kranke Tiere dürfen nicht in Winterschlaf geschickt werden. Um die Tiere auf Winterschlaf einzustellen, wird die Futterration nach und nach gesenkt. Auch sinkende Temperaturen und weniger Licht helfen dabei, den hormonell gesteuerten Winterschlaf einzuleiten. Überwintern können die Tiere sowohl im Freiland als auch ein einem kühlen, dunklen Innenraum und im Kühlschrank. Dabei muss auf eine genügend hohe Substratfeuchtigkeit geachtet werden. Winterschlaf halten dürfen die Tiere erst ab ihrem ersten Lebensjahr. Dabei sollten Temperaturen von 4-6 °C für einen Zeitraum von 3-5 Monaten aufrechterhalten werden.

Die Lebenserwartung der Breitrandschildkröte liegt bei etwa 80-100 Jahren.

Ernährung

Breitrandschildkröten ernähren sich ausschließlich vegetarisch. Gräser und Kräuter sind die richtige Wahl. Alles, was die Natur zu bieten hat, ist gesund für die Tiere. Eine abwechslungsreiche Fütterung mit verschiedenen Wildkräutern sorgt dafür, dass die Schildkröten lange gesund bleiben. Vitaminpräparate sind bei einer ausgewogenen Ernährung unnötig.

Für Artenvielfalt sorgt das Aussäen spezieller Saatmischungen im Gehege. So haben die Vierbeiner jederzeit frisches und abwechslungsreiches Futter, mit dem sie sich selbst versorgen können. Neben geeigneten Futterpflanzen brauchen die Tiere täglich frisches Wasser, das sie trinken und in dem sie baden können. Kalzium führt man ihnen in Form von Sepiaschalen zu. Sie sollten zusätzlich mit Heu gefüttert werden.

Die Pflanzenfresser freuen sich hauptsächlich über Löwenzahn, Spitzwegerich, Breitwegerich, Hahnenfuß, Klee, Disteln, Winde, Feldsalat, Eissalat, Endiviensalat und Romanasalat.

Zucht

Männchen können bei Paarungsritualen ziemlich aggressiv werden und die Weibchen ernsthaft verletzen. Deswegen sollte genügend Platz vorhanden sein, um die Tiere unter Umständen nach Geschlechtern zu trennen. Im Freilandgehege sollten im sonnigsten und wärmsten Teil in Form eines Hügels Eiablageplätze errichtet werden.

Nach der Ablage von 8-10 Eiern schaufeln die Weibchen die Grube mit den Hinterbeinen fein säuberlich zu. Halter sollten die Eier vorsichtig in Brutapparate legen, da Naturbruten in unserem Klima meistens nicht erfolgreich zu Ende geführt werden können. Nach etwa 60-90 Tagen schlüpfen die kleinen Schildkröten. Dieser Vorgang kann bis zu zwei Tage dauern. Bereits nach dem Schlüpfen werden die Jungtiere ebenso gefüttert wie die erwachsenen Tiere. Zudem ist für sie eine hohe Umgebungsfeuchtigkeit wichtig.

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