Ratten als Haustiere – Steckbrief und alles Wissenswerte

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 21.08.2021 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Ratten: Steckbrief

Ratten-Steckbrief
Lateinische Bezeichnung Rattus
Klasse Säugetiere
Ordnung Nagetiere
Familie Langschwanzmäuse
Verbreitungsgebiet ursprünglich Südostasien, heute weltweit
Lebenserwartung etwa 1 bis 3 Jahre (je nach Art)
Größe 8 bis 30 cm (je nach Art)
Gewicht 30 bis 500 g (je nach Art)
Haltung mindestens paarweise
Wichtige Punkte bei der Haltung

Aussehen

Ratten gehören zur Familie der Nagetiere. Aufgrund verschiedener Züchtungen gibt es Unterschiede hinsichtlich der Farbe und Zeichnung. Wer einer Ratte ein neues Zuhause geben möchte, hat deswegen nicht selten die Qual der Wahl.

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Ratten erreichen eine durchschnittliche Größe von 22 bis 26 cm. Ihr Schwanz erreicht zusätzlich eine Größe von 18-22 cm. Was ihr Gewicht anbelangt, gibt es Unterschiede bei Weibchen und Böcken. Während weibliche Ratten Ratten zwischen 200 und 400 g wiegen, werden die männlichen Exemplare zwischen 250 und 500 g schwer.

Verbreitungsgebiet

Mittlerweile gibt es etwa 65 Arten von Ratten, wobei man die meisten in Südostasien, Australien und Neuguinea finden kann. Mittlerweile kann aber nur noch von einem ursprünglichen Verbreitungsgebiet gesprochen werden. Denn aufgrund der Haustierzüchtungen gibt es diese Nagetiere mittlerweile überall auf der Welt. In freier Natur halten sich meistens in Wäldern auf.

Lebenserwartung

Die Lebenserwartung dieser niedlichen Tiere ist äußerst gering. Im Durchschnitt leben Ratten 1 bis 3 Jahre. Typische Alterserscheinungen sind das macht es von Aktivitäten. Außerdem bekommen sie ein mattes Fell und auch das Verkrusteten der Nase ist ein Zeichen für gesundheitliche Probleme.

Geschlecht

Zwischen der vierten und der sechsten Woche sind Ratten fortpflanzungsfähig. Um unerwünschten Nachwuchs zu vermeiden, sollten die Tiere spätestens in der vierten Woche nach Geschlecht getrennt werden. Die Geschlechtsbestimmung einer Ratte ist ziemlich einfach: Bei Böckchen kann man die Hoden sehr gut erkennen. Weibliche Tiere erkennt man daran, dass der Abstand zwischen Geschlechts- und Afteröffnung geringer ist als bei den männlichen Tieren. Außerdem kann man bei ihnen die Zitzen erkennen.

Ernährung

Trockenfutter ist der wichtigste Bestandteil im Rattenspeiseplan und sollte täglich zur Verfügung stehen. Jede Rate sollte am Tag etwa einen Esslöffel hiervon bekommen. Auf keinen Fall fehlen sollten in einer solchen Mischung getrocknete Kräuter sowie Getreide. Fetthaltige Bestandteile im Futter, wie Sonnenblumenkernen, Nüsse und Mais, sollten dahingegen nur wenig enthalten sein.

Frisches Futter sollte einmal am Tag gefüttert werden, aber nur in kleinen Portionen. Geeignet sind Gemüse und Obst, wie zum Beispiel Gurken, Paprika, Tomaten, Zucchini, Äpfel, Bananen und Erdbeeren. Ergänzt wird der tägliche Speiseplan durch Magerquark, Hüttenkäse und Magermilchjoghurt. Hin und wieder können auch hart gekochte Eier angeboten werden.

Mehlwürmer und Co. sind für Ratten ebenfalls eine interessante Abwechslung im Speiseplan. Damit die Tiere ihre Schneidezähne abnutzen können, dürfen auch frische Zweige nicht fehlen. Geeignet sind unter anderem Zweige von Apfelbäumen und Birken. Nicht vergessen werden sollte auch, täglich frisches Wasser anzubieten.

Verhalten

Als Halter muss man ein sehr gutes Auge haben, da Ratten Schmerzen und Krankheiten sehr gut verbergen können. Was ihr Sozialleben anbelangt, sollte man wissen, dass sich die Nagetiere im Ultraschallbereich unterhalten. Körpersprache ist für diese Tiere aber ebenfalls charakteristisch. Zum Beispiel bedeutet ein Biss, dass das Tier Angst hat und sich bedroht fühlt. Für ein aufmerksames Beobachten der Umgebung und Neugier sprechen hingegen aufgerichtete Ohren und Männchen machen.

Ratten toben und spielen gerne miteinander. Angst haben, dass sie sich bei diesen kleinen Kämpfern verletzen, muss man nicht, wobei es auch ernsthaftere Rangkämpfe geben kann. Wenn sie miteinander spielen, springen sie sich an, stoßen sich um, krabbeln übereinander und purzeln übereinander weg.

Haltung

Im Interesse der Tiere und der artgerechten Haltung sollte man Ratten immer mindestens zu zweit halten. Ebenso möglich ist, ein kleines Rudel zu halten. Dieses sollte aus mindestens drei Tieren bestehen.

Ratten müssen sich viel bewegen können. Eine Käfiggröße mit den Mindestmaßen Breite 50 x Länge 80 x Höhe 80 cm, mit Etagen für 2 – 3 Tiere, ist nur dann sinnvoll, wenn die Nager täglich mehrere Stunden Auslauf bekommen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann der Käfig nicht groß genug sein. Bei diesem sollte nur der untersten Bereich mit Einstreu versehen werden.

Die einzelnen Etagen hingegen werden mit Zeitungspapier, Küchentüchern und Pappe ausgelegt. Außerdem sollten den Tieren regelmäßig unparfümierte Taschen- und Küchentücher sowie bedrucktes Papier oder Toilettenpapier zur Verfügung stehen. Mit diesem können sie sich ein Nest bauen. Einmal pro Woche muss das gesamte Gehege komplett gereinigt werden. Stärkere Verschmutzungen können mit Essigwasser oder Zitronensäure entfernt werden. Unangenehme Gerüche verschwinden mit in Wasser aufgelöstem Natron.

Wichtiges Zubehör für den Rattenkäfig ist eine saubere Trinkflasche, die gut am Käfig befestigt wird. Zusätzlich sollte eine Wasserschale angeboten werden. Für manche Tiere ist es einfacher, aus dieser zu trinken. Neben diesem Grundbedarf sollten den Ratten auch mehrere große Häuser zur Verfügung stehen. In diesen sollten mindestens zwei ausgewachsene Tiere Platz haben.

Ebenso wichtig sind zwei Eingänge. Gekauft werden können Holzhäuser, Plastikhäuser und Häuser aus Ton. Diese sollten eine Mindestgröße von 15×20 cm nicht unterschreiten. Mit Etagen, Rampen, Hängematten, Sandkasten, Buddelerde sowie anderem Spielzeug aus Holz und Kork kann der Alltag der Tiere abwechslungsreich gestaltet werden.

Umgang

Ebenso wie bei anderen Tieren ist wichtig, Geduld zu haben, wenn man Ratten zähmen möchte. Da gerade viele Tiere aus der Zoohandlung in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben, müssen sie sich das Vertrauen zu ihrem Halter erst langsam aufbauen. Damit es in der Eingewöhnungszeit zu keiner Reizüberflutung kommt, sollte man innerhalb der ersten zwei Wochen nur leise und ruhig mit den Tieren reden und sich diesen langsam nähern.

Am Anfang kann man die Ratte auch an seiner Hand schnuppern lassen, indem man diese in den Käfig gelegt. Wenn die Nager Vertrauen aufgebaut haben, sollte versucht werden, diesen Leckerlis aus der Hand anzubieten. Generell kann es sich aber um einen äußerst langwierigen Prozess der Zähmung handeln.

Bei einem kleinen Käfig sollten Ratten täglich mehrere Stunden Auslauf bekommen. Dabei ist auf die Gefahren im Freilauf zu achten. Zu diesen gehören Elektrokabel und Grünpflanzen. Um das Vertrauen der Tiere zu festigen, sollte man beim Auslauf dabei sein. So können die Tiere ganz ohne Angst und Scheu ihren Halter besser kennen lernen.

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