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Andalusier

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Andalusier haben sich als stolze Pferde einen Namen gemacht. Die vorwiegend in Spanien gezüchteten Vierbeiner erfreuen sich als Reitpferde größter Beliebtheit.

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Geschichte

Wie am Namen nur unschwer zu erkennen, stammt der Andalusier aus Spanien bzw. Andalusien. Als enger Verwandter dieser Pferderasse gilt der Berber. Berber waren bereits früh auf de iberischen Halbinsel verbreitet. So kam es relativ früh zu einer starken Mischung dieser nordafrikanischen Pferde mit den Rassen, die in Spanien beheimatet waren.

Als die Mauren um 711 nach Christus die iberische Halbinsel eroberten, wurde der alten Pferderasse im Laufe der Jahrhunderte orientalisches Erbmaterial zugeführt. Später wurden die spanischen Pferde auch mit Arabern und Englischem Vollblut gekreuzt und damit veredelt.

Viele bekannte Persönlichkeiten, wie Richard Löwenherz, Napoleon und Friedrich der Große, sollen Andalusier besessen haben. Ihren Höhepunkt erreichte die Zucht der edlen Tiere im Mittelalter sowie mit dem Einsetzen der Neuzeit. Fast wäre es zu einem Aussterben dieser Rasse gekommen, als Napoleon Bonaparte im 17. und 18. Jahrhundert größere und schwerer Pferde in ganz Spanien einkreuzen ließ. Doch Mönche brachten die reinrassigen spanischen Pferde in Sicherheit und widersetzten sich dem Befehl Napoleons. Ihnen ist es zu verdanken, dass Andalusier heute noch als Pferderasse verbreitet sind.

Aussehen

Die 155 bis 162 cm groß werdenden Pferde haben ein sehr elegantes Aussehen. Ihre Erscheinung ist sehr kompakt, außerdem kennzeichnet sie ein kräftigen Rumpf mit harmonischer Oberlinie. Typisch für diese Pferderasse ist ihr kurzer Rücken und die schrägen Schultern.

Die Vierbeiner haben einen edlen Kopf mit einem geraden oder subkonvexen Nasen-Stirn-Profil. Ebenso charakteristisch sind die leicht auseinander laufenden Ohren, die von mittlerer Größe und gut platziert sind. Für einen lebhaften Blick sorgen die großen Augen der Tiere. Ihr Hals ist sehr kräftig und hoch aufgesetzt.

Die aus Andalusien stammenden Pferde haben eine dichte Mähne sowie einen langen Schweif. Das Fell dieser Tiere ist kurz und glänzend. Was die Farben anbelangt, so ist hier eine große Vielfalt gegeben. Erlaubt sind Schimmel, Falben, Braune, Rappen; gelegentlich kommen auch Füchse vor.

Wesen

Das Wesen der Andalusier ist stark, ruhig und ausdauernd. Viele lieben diese Pferde, weil sie relativ schnell eine enge Bindung zu ihrem Reiter eingehen. Gepaart mit einer stolzen und sanftmütigen Ausstrahlung sorgen diese Eigenschaften für ein einzigartiges Erscheinungsbild.

Andalusier sind sensibel sowie ausgeglichen. Menschen gegenüber verhalten sie sich umgänglich. Deshalb sind sie bei vielen Reitern sehr beliebt. Das sanfte und zuverlässige Wesen der imposanten Tiere gilt längst als rasseübergreifendes Vorbild. Aufgrund seiner Charaktereigenschaften hat sich diese Pferderasse einen Namen als Dressurpferd gemacht. Die hohe Konzentrationsfähigkeit, seine Ausdauer und Gelassenheit sorgen auch dafür, dass die Vierbeiner beliebte Freizeitpferde sind.

Bei einer entsprechenden Ausbildung wird der Andalusier zu einem leistungswilligen und nervenstarken sowie zu einem zuverlässigen und idealen Partner für Freunde des Reitsports.

Haltung

Wer diese stolzen Pferde hält, sollte sich damit auskennen, was diese Tiere brauchen. Dazu gehört zum einen, die lange, dichte, seidige Mähne zu pflegen. Damit Schmutz keine Chance hat und um ein Ausreißen der Haare zu verhindern, empfiehlt es sich, die Mähne die meiste Zeit über geflochten zu lassen. Zu oft gebürstet werden sollte sie nicht. Ansonsten ist das Fell dieser Pferderasse relativ pflegeleicht, weil es in den Wintermonaten zwar nicht länger, dafür aber dichter wird.

Von Natur aus haben Andalusier recht kleine und enge Hufe. Deswegen sollte der Hufschmied nur die Hufe an den Zehen kürzen. Schließlich können gekürzte Trachten zu einer zu flachen Stellung führen, wodurch Probleme mit Bändern und Gelenken auftreten könnten.

Die Haltung dieser Vierbeiner ist sehr unkompliziert, da sie als menschenbezogen gelten und gutmütig sind. In Spanien, ihrem Ursprungsland, werden sie während der Aufzucht robust und naturnah auf großen Flächen gehalten. Auch in Deutschland ist die Haltung im Offenstall sowie auf der Weide möglich. Es sollte aber auf einen Witterungsschutz geachtet werden, so dass die Tiere vor übermäßiger Sonneneinstrahlung ebenso geschützt sind wie vor Wind, Regen und Schnee.

Die aus Andalusien stammenden Pferde sind sehr leichtfuttrig und neigen zu Übergewicht. Wichtig ist deswegen, die Menge bei der Fütterung richtig zu dosieren und darauf zu achten, dass die Tiere genügend Bewegung bekommen.

Bislang sind keine rassespezifischen Krankheiten bekannt – ebenso wenig wie eine genetische Prädisposition von Hufrehe. Allerdings ist ganz wichtig, die Trachten nicht zu stark kürzen zu lassen. Dadurch, dass die von der iberischen Halbinsel stammenden Vierbeiner über viele Generationen auf hartem und trockenem Boden gehalten wurden, haben sie von Natur aus kleine Hufe, die sich deutlich von denen anderer Warm- und Vollblutrassen unterscheiden. Der Hufschmied sollte berücksichtigen, dass die Stellung der kleinen und engen Hufe von Natur aus steil ist.

Die durchschnittliche Lebenserwartung des Andalusiers liegt bei etwa 30 Jahren.

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