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Leguane: Artgerechtes Futter

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 17.01.2022 · Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Die Ernährung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit des Leguans. Deshalb widmen wir uns in diesem Kapitel der Frage, wie artgerechtes Futter für diese Reptilien aussieht. Da der Grüne Leguan die am häufigsten im Terrarium gehaltene Leguan-Art ist, werden wir insbesondere auf die Bedürfnisse dieser Art eingehen.

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Was ist allgemein bei der Fütterung zu beachten? Welches Futter ist für den Leguan geeignet? Brauchen Leguane auch tierische Kost? Wie sieht es mit Trinkwasser aus? Und wie kann man frisches Futter sinnvoll aufbewahren? Am Schluss zeigen wir anhand einer detaillierten Futterliste noch, was genau Leguane fressen dürfen.

Allgemeines zur Ernährung von Leguanen

Bei der Leguan-Haltung spielt Vielfalt bei der Fütterung eine wichtige Rolle. Darüber sollte man sich von Anfang an bewusst sein und weder Kosten noch Mühen scheuen. Viele empfehlen sogar, Pflanzen und Kräuter selbst anzubauen, um dem Leguan jeden Tag ein breites Spektrum an Möglichkeiten bieten zu können.

Sinnvollerweise bekommt der Leguane zwei- bis dreimal frisches Futter. Weil viele Tiere ungern vom Boden fressen, sollte sich stets ein sauberer Futternapf in Höhe der Kletteräste im Terrarium befinden.

Tierische Kost

Darüber, ob sich Leguane ausschließlich vegetarisch ernähren oder auch tierische Kost brauchen, streiten sich viele Terrarienhalter. Generell gilt jedoch, dass der Nährstoffgehalt des Futters ein wichtiger Aspekt bei der gesunden Ernährung ist. Deshalb ist es wichtig, seinem kleinen Liebling täglich mehrmals verschiedene Futtersorten anzubieten.

Wer seinem Leguan Insekten verfüttert, vertritt die Theorie, dass die Tiere in der Natur zwischen den Blättern auch manchmal Insekten entdecken und diese mitfressen. Generell gilt wohl, dass jedes Tier anders ist. Manche bevorzugen Insekten, für andere sind diese vollkommen uninteressant.

Pflanzliche Kost

Weitaus wichtiger als tierisches Futter ist für Leguane die pflanzliche Kost. Sie sollte den Großteil der Ernährung ausmachen. Dabei muss jedoch stets auf den Nährstoffgehalt sowie auf das Kalzium-Phosphor-Verhältnis geachtet werden. Insgesamt gibt es drei Gruppen von Futterpflanzen:

Futterpflanzen mit einem günstigen Kalzium-Phosphor-Verhältnis: Diese Gruppe sollte mindestens 40 % der Nahrung ausmachen

Futter mit einem niedrigen Kalzium-Phosphor-Verhältnis: Diese Gruppe sollte etwa 30 % der Nahrung ausmachen

Ungeeignetes und ungesundes Futter: Dieses sollte nicht auf dem täglichen Speiseplan stehen. Hierzu gehören eine zu große Menge an Bananen, Kohl, Rhabarber, Früchte aus der Dose, Zwiebeln, Mais, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Haferflocken, Körner und Weizenkeime.

Auch Obst darf auf dem Speiseplan stehen – es sollte aber nur 5-20 % des Futteranteils ausmachen. Ein Grund dafür ist der hohe Fruchtzuckergehalt. Aber auch das ungünstige Kalzium-/Phosphor-Verhältnis sorgt dafür, dass Obst auf keinen Fall die Hauptnahrung von Leguanen ausmachen sollte. Darüber hinaus muss auf eine vielfältige Mischung aus mindestens drei Sorten geachtet werden.

Auf welche Besonderheiten muss bei der Ernährung geachtet werden?

Eine artgerechte Leguan-Ernährung setzt auf ein Kalzium-/Phosphor-Verhältnis von 1,3:1. Andernfalls können die Tiere Stoffwechselerkrankungen, wie Gicht, entwickeln.

Ebenso wichtig ist, keinen Kohl und Gemüse mit Oxalsäure zu füttern. Sowohl viele Kohlarten als auch Spinat, Sauerampfer, Rhabarber und Beinwell haben einen hohen Anteil an Oxalsäure. Diese kann in einer hohen Menge zu Nierenschäden führen.

Bei der Verdauung von Leguanen spielt die spezielle Zusammensetzung der Bakterienstämme im Darm eine große Rolle. Wie bei anderen Reptilien auch, dominieren beim Leguan Milchsäurebakterien, während im Darm von Säugetieren Enterobakterien verdaut werden. Weil Obst einen hohen Fruchtzuckergehalt hat, welcher sich negativ auf die Darmflora auswirken kann, ist es wichtig, dass Früchte nicht zu häufig gefüttert werden.

Nahrungsergänzung

Bei der Terrarienhaltung ist die Nahrungsergänzung für den Leguan von besonderer Wichtigkeit. Da die Reptilien Vitamine größtenteils nicht selbst bilden können, müssen diese mit der Nahrung zugeführt werden. Zwar wird mit dem verfüttern vieler verschiedener Pflanzen bereits eine große Vielfalt erreicht. Dennoch ist eine Vitamin- und Mineralstoffgabe sinnvoll. Viele Terrarienhalter empfehlen das Kalzium- und Vitaminpräparat D3 von Nekton-Msa.

Allgemein kann Kalzium mit verschiedenen Mineralpulvern, als geriebene Sepia- oder Eierschale verabreicht werden. Eine Versorgung mit Vitamin D3 kann hingegen auch über die ausreichende Bestrahlung mit UV-Licht gewährleistet werden.

Trinkwasser

Obwohl längst nicht jeder Leguan viel trinkt, muss den Tieren immer Zugang zu sauberem Trinkwasser möglich sein. Im Falle einer Wasserunterversorgung können die Tiere ansonsten schwerwiegende innere Erkrankungen bekommen. Wichtig ist in jedem Fall, bei den Trinkgefäßen auf besondere Hygiene zu achten. Denn oftmals werden Trinkgefäße von Leguanen als Toilette benutzt.

Tipps zur Aufbewahrung von frischem Futter

Leguane sollten jederzeit Zugang zu frischem Futter – vor allem zu Pflanzen und Gemüse – haben. Leider hält sich dieses nicht sehr lange. Mit nachfolgendem Tipp kann man dies ändern: Frisches Grünzeug, wie Löwenzahn und Klee, kann nach dem Abspülen in klarem Wasser und dem Benutzen einer Salatschleuder in einem großen Gefrierbeutel aufbewahrt werden. In diesem muss vor dem Verschließen noch Luft reingelassen werden. Danach kann man das Grünzeug ohne Probleme eine Woche im Kühlschrank aufbewahren.

Futterliste – Das darf der Leguan fressen

Nachfolgend zeigen wir anhand einer detaillierten Übersicht genau, was der Leguane wie oft fressen sollte.

Futtergruppe 1: Hauptfutter

  • Löwenzahn
  • Labkraut
  • Bärenklau
  • Wicken
  • Spitzwegerich
  • Rettichblätter
  • Erbsenblätter und -blüten
  • Radieschenblätter
  • Sellerieblätter
  • Taubnesseln
  • Möhrenblätter
  • Möhren
  • Zucchini
  • Breitwegerich

Futtergruppe 2: Geeignetes Futter

Blätter:

  • Waldmeisterblätter
  • Ahornblätter
  • Bohnenkraut
  • Petersilie
  • Borretsch
  • Brennnessel
  • Brombeerblätter
  • Rübenblätter
  • Brunnenkresse
  • Brennnessel
  • Dill
  • Erdbeerblätter
  • Estragon
  • Feldthymian
  • Fetthenne
  • Zitronenmelisse
  • Gänseblümchen
  • Gartenkresse
  • Zaunwinde
  • Haselnussblätter
  • Himbeerblätter
  • Hibiskusblätter
  • Blätter von Obstbäumen
  • Johanniskraut
  • Knöterich
  • Lavendelblätter
  • Basilikum
  • Liebstöcklblätter
  • Majoran
  • Minze
  • Meerrettichblätter
  • Oregano
  • Radieschenblätter
  • Rosenblätter
  • Rosmarin
  • Thymian
  • Salbei
  • Vogelmiere
  • Wiesenklee
  • Weinblätter

Keimlinge:

  • Soja
  • Erbsen
  • Luzerne
  • Sonnenblume

Blüten:

  • Gänseblümchen
  • Zucchini
  • Wiesenmargerite
  • Kürbis
  • Löwenzahn
  • Erbsen
  • Hagebutte
  • Hibiskus
  • Jasmin
  • Kamille
  • Ringelblume
  • Mohnblume
  • Rose
  • Veilchen
  • Vergissmeinnicht

Gemüse und Salate:

  • Schnittlauch
  • Grünkohl
  • Chicoree
  • Chinakohl
  • Endiviensalat
  • Kapuzinerkresse
  • Kohlrabi
  • Kürbis
  • Porree
  • gekochte Kartoffeln
  • Zwiebelgrün
  • Fenchel
  • gründe und gelbe Paprika
  • Rosenkohl
  • Ruccola
  • Rübe
  • Sellerie
  • Zuckerschoten

Futtergruppe 3: Kleine Mengen füttern

Gemüse:

  • blanchierte Bohnen
  • Blumenkohl
  • rote Paprika
  • grüner Blattsalat
  • Gurke
  • Reis
  • Mungobohnen
  • Tomate
  • Broccoli

Obst:

  • Weintraube
  • Banane
  • Apfel
  • Aprikose
  • Ananas
  • Birne
  • Brombeere
  • Mandarine
  • Erdbeere
  • Grapefruit
  • Himbeere
  • Johannisbeere
  • Orange
  • Honigmelone
  • Wassermelone
  • Kirsche
  • Kiwi
  • Mango
  • Papaya
  • Pfirsich
  • Pflaume

Futtergruppe 4: Giftiges – Nicht füttern!

  • Stangenbohnen
  • Weißkohl
  • Blauer Eisenhut
  • Rotkohl
  • Bohnenblätter
  • Farne
  • Mais
  • Getreide
  • Nudeln
  • Alpenveilchen
  • rohe Kartoffeln
  • Rhabarber
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Haferflocken
  • Weizenkleie
  • Spinat
  • Tomatenblätter
  • Efeutute
  • Engelstrompete
  • Adonisröschen
  • Buchweizen
  • Efeu
  • Hanf
  • Flachs
  • Dieffenbachie
  • Krokusse
  • Narzisse
  • Tulpe
  • Schneeglöckchen
  • Maiglöckchen

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