Haustierseiten > Hunde > Yorkshire Terrier

Yorkshire Terrier

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 15.09.2021 · Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Der von der FCI anerkannte Yorkshire Terrier zählt zu den kleinen Hunderassen und wird in der Gruppe der Terrier geführt.

Anzeigen

Yorkshire Terrier: Steckbrief

Yorkshire Terrier – Steckbrief
Klasse Säugetiere
Ordnung Raubtiere
Familie Hunde
FCI-Gruppe Terrier
Funktion Familienhund
Herkunft Großbritannien
Lebenserwartung 13 bis 16 Jahre
Widerristhöhe 18 bis 23 cm
Gewicht bis 3,2 Kg
Aussehen gerades, mittellanges, glänzendes dunkles Fell mit hellem Brustton
Eigenschaften neugierig, intelligent, selbstbewusst, lebhaft
Ernährung vorwiegend tierische Nahrung
Aktivität tagaktiv
Haltung Einzel- und Gruppenhaltung

Herkunft

Im Gegensatz zu anderen kleinen Hunderassen ist der Yorkshire Terrier relativ spät entstanden – nämlich erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Seine Herkunft ist es auch, die ihm seinen Namen verliehen hat. Benannt wurde der Vierbeiner nach der Grafschaft Yorkshire in Großbritannien, wo mit der Zucht der Rasse begonnen wurde.

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts sowie auf dem Höhepunkt der britischen industriellen Revolution trieb es viele Minen- und Fabrikarbeiter aus Schottland nach Yorkshire. Sie brachten ihre verschiedenen Varianten der als Broken Haired Scotch Terrier bekannten Hunde mit. Heute geht man davon aus, dass der Yorkshire Terrier durch die Kreuzung mehrerer Rassen entstand.

Maßgeblich an der Zucht beteiligt gewesen sein soll vor allem der Skye Terrier. Allerdings gibt es darüber keine Aufzeichnungen, so dass es sich lediglich um Vermutungen handelt. Ebenfalls an der Zucht beteiligt gewesen sein könnten Clydesdale, Paisley und Waterside Terrier.

Das typische Fellmuster hat aller Wahrscheinlichkeit nach der English Black and Tan Terrier einfließen lassen. Die eingekreuzten Rassen galten als Arbeitshunde, die die Aufgabe hatten, Ungeziefer in den Textilfabriken und Kohlenminen unter Kontrolle zu halten.

Der Yorkshire Terrier wurde schließlich eingesetzt, um die Städte von Ratten und Mäusen zu befreien. Heute geht man davon aus, dass er auch illegal für die Kaninchenjagd eingesetzt wurde. Erstmals erwähnt wurde diese Hunderasse 1861 auf einer englischen Hundeshow. Damals erhielt sie die Bezeichnung Broken-Haired Scotch Terrier.

Als mit der Zucht dieser kleinen Hunderasse begonnen wurde, lag die Schulterhöhe noch bei 40 bis 45 Zentimeter. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts ging man zu der jetzt einheitlichen Größe über.

Aussehen

Yorkshire Terrier wiegen bei einer Widerristhöhe von etwa 22 bis 24 Zentimeter knapp 2,4 bis 3,2 Kilogramm. Der kompakte Familien- und Gesellschaftshund hat eine athletische Statur sowie eine aufrechte Haltung, die ihm ein selbstbewusstes Auftreten verleiht.

Erkennen kann man diesen kleinen Terrier an seinen guten Proportionen und dem geraden Rücken, der an der Nackenbasis die gleiche Form wie am Schwanzansatz hat. Die Rute des Vierbeiners ist stark behaart und wird etwas über Rückenniveau getragen.

Sowohl die Vorderläufe als auch die Hinterläufe stehen von hinten aus gesehen gerade. Betrachtet man sie jedoch von der Seite, sind sie leicht angewinkelt. Durch die starke Behaarung kann man sowohl die Vorder- als auch die Hinterläufe kaum erkennen.

Seine V-förmigen Ohren sind aufrecht und relativ hoch auf dem Kopf angesetzt. Yorkshire Terrier haben feine, glänzende und lange Haare. Diese sind glatt und weder gewellt noch gekräuselt. Außerdem verfügen sie über kein Unterfell.

Hinsichtlich der Farbe sollten die Tiere laut Standard ein Fell haben, das ein dunkles Stahlblau aufweist. An der Brust hat das Haarkleid ein volles, helles Tan. Es gibt aber auch Tiere, die schwarz und tan geboren werden.

Yorkshire Terrier

Wesen

Yorkshire Terrier gelten als sehr sensible Tiere, die sich gerne in der Umgebung von Menschen aufhalten. Mit Kindern tun sie sich allerdings etwas schwer, was vermutlich daran liegt, dass sie mit nervösem und hektischem Verhalten nicht so gut umgehen können.

Ihr starkes Selbstbewusstsein sorgt auf der anderen Seite dafür, dass sie gerne mit anderen Hunden und Menschen kommunizieren. Dabei kann es auch sehr laut werden. Damit sich der neue Mitbewohner nicht zu einem Kläffer entwickelt, ist eine liebevolle, aber konsequente Erziehung gefragt.

Etwas, womit man lernen muss, umzugehen, ist das Temperament der Tiere. Sie lieben es beispielsweise, sich mit quietschendem Spielzeug zu beschäftigen. Dafür brauchen sie nicht unbedingt Gesellschaft – obwohl es ihnen natürlich viel mehr Spaß macht, wenn Herrchen oder Frauchen mitspielen.

Obwohl man es aufgrund seiner geringen Größe nicht vermutet, gilt der Vierbeiner als sehr mutig und wachsam. Sein Beschützerinstinkt ist stark ausgeprägt. Anfängern in Sachen Hundehaltung ist er deshalb nicht zu empfehlen, weil er eine starke Hand sowie eine liebevolle Zuwendung braucht.

Was der Yorkshire Terrier gar nicht mag, ist, verhätschelt zu werden. Womit man auch rechnen muss, ist eine geballte Ladung Angriffslust. Kommt man dem nicht mit einer entsprechenden Erziehung entgegen, wird bald der neue Mitbewohner das Sagen in der Familie haben.

Mit der richtigen Erziehung kann man allerdings auch positiv auf die angeborene Sturheit des Yorkshire Terriers einwirken.

Haltung

Yorkshire Terrier sollten möglichst als Einzelhund gehalten werden. Immerhin fordern sie von ihrem Besitzer nicht nur viel Zeit und Aufmerksamkeit, sondern vertragen sich mit anderen Hunden nicht so gut, wie andere Hunderassen. Wichtig ist auch, dass er nur dann mit Kindern zusammen ist, die er bereits als Welpe kennen gelernt hat.

Etwas, das er gar nicht leiden kann, ist, den ganzen Tag in der Wohnung zu bleiben. Zwar kann er auch in einer Stadtwohnung untergebracht werden, dann sollte aber darauf geachtet werden, dass er spielen und herumtollen kann. Auch regelmäßiger Auslauf ist dann Pflicht. Nur so kann man seinem starken Bewegungsdrang und Spieltrieb nachkommen.

Wenn Herrchen und Frauchen bei Schnee, Regen und kalten Temperaturen noch zögern, hat der kleine Vierbeiner kein Problem damit, vor die Tür zu gehen. Er braucht oft und viel Auslauf – am besten dreimal täglich für ungefähr eine Stunde. Aber auch längere Ausflüge sind für ihn kein Problem.

Fellpflege ist ein bei dieser Hunderasse ein wichtiges Thema. Damit das Fell schön glänzt, muss man schon ein wenig Zeit aufwenden. Jeden Tag sollte das Fell gekämmt und gebürstet werden. Die kopflangen Haare dürfen die Augen nicht verdecken und müssen gegebenenfalls gekürzt werden. Hilfreich ist auch, die Haare mit Babyöl einzureiben, damit diese ihren Glanz behalten.

Wenn der Yorkshire Terrier zehn Monate alt ist, reicht es, ihn einmal täglich zu füttern. Je nachdem, ob bis zur nächsten Fütterung alles aufgefressen ist oder nicht, sollte die Menge entsprechend angepasst werden. Die Futtermenge sollte sich immer nach Alter und Größe richten. Auch die körperliche Beanspruchung ist entscheidend.

Ein ausgewachsener Hund braucht täglich etwa 100 Gramm Fleisch mit 30 bis 50 Gramm Flocken. Gefüttert werden können zum Beispiel 150 Gramm Dosen-Vollnahrung oder 50 Gramm Trockenfutter.

Wichtige Fragen zur Hunderasse Yorkshire Terrier

Die folgenden Fragen werden zur Hunderasse Yorkshire Terrier häufiger gestellt.

Ist ein Yorkshire Terrier ein Kläffer?

Der Yorkshire Terrier ist eine Hunderasse, die als lebhaft, mutig und sehr selbstbewusst beschrieben wird. Es scheint deshalb naheliegend, dass Yorkies zusätzlich den Ruf haben, Kläffer zu sein. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass das Kläffen weit weniger von der Hunderasse abhängt als die meisten denken.

Es mag zwar stimmen, dass manche kleine Hunderassen ihre geringen Körpermaße durch vermehrtes Bellen zu kompensieren versuchen, aber in den meisten Fällen sind es vor allem die Haltungsbedingungen und die Erziehung, die darüber entscheiden, ob ein Hund zum Kläffer wird.

Ein Yorkie, der seinen Rasseeigenschaften entsprechend gehalten wird und als junger Hund zudem gut sozialisiert und erzogen wurde, ist im Normalfall kein nervtötender Kläffer, der ständig bellt.

Was kostet ein Yorkshire Terrier?

Yorkshire Terrier gehören zwar zu den kleinen Hunderassen, aber die Größe hat nur bedingt Einfluss auf die Anschaffungskosten. Entscheidend für den Preis ist letztendlich die Abstammung. Rassehunde von renommierten Züchtern sind am teuersten. Hier fallen häufig um die 1000 Euro zu Buche.

Etwas Gutes tun und gleichzeitig viel Geld sparen kann man, wenn man einen Yorkie aus dem Tierheim adoptiert. In den meisten Fällen beträgt die Schutzgebühr im Tierheim nur ungefähr 200 bis 400 Euro. Außerdem ist es für alle Beteiligten immer wieder schön, wenn ein abgegebener Vierbeiner ein liebevolles neues Zuhause findet.

Ist der Yorkshire Terrier ein Familienhund?

Yorkies sind intelligente, lebhafte aber auch eigenständige Hunde. Aufgrund ihrer Wesenseigenschaften eignen sie sich hervorragend als Familienhund. Wichtig ist jedoch, dass man die Tiere trotz ihrer geringen Körpergröße als „richtigen Hund“ ansieht und sie entsprechend erzieht.

Wie viel sollte ein Yorkie wiegen?

Yorkshire Terrier gehören zu den weltweit kleinsten Hunderassen. Laut Rassestandard sollte das Gewicht eines ausgewachsenen Yorkies bei maximal 3,2 Kilogramm liegen. Ist das Tier übergewichtig, liegt das üblicherweise an einer Kombination aus schlechtem beziehungsweise falschem Futter und / oder zu wenig Bewegung.

Wie viel Beschäftigung braucht ein Yorkshire Terrier?

Aufgrund ihres kleinen, niedlichen Aussehens gelten Yorkshire Terrier als klassische Schoßhunde. Dennoch sollten Hundehalter sich hier nicht täuschen lassen. Die intelligenten, neugierigen und sehr lebhaften Vierbeiner möchten auch entsprechend gefordert und gefördert werden.

Als kleiner Schoßhund eignen sich Yorkies zwar nicht wirklich als Begleitung für ambitionierte Läufer oder Radfahrer, dennoch benötigen sie unbedingt ein gewisses Maß an Bewegung. Dies liegt vor allem daran, dass sie in ihrer Vergangenheit als Jagdhund eingesetzt wurden, was ihnen heute immer noch in den Genen steckt.

So eignen sich Yorkshire Terrier zwar durchaus auch für eine Haltung in einer Stadtwohnung, dies gilt allerdings nur, wenn der Halter dazu bereit ist, regelmäßige Gassi-Runden zu übernehmen. Am liebsten drei Mal täglich bis zu einer Stunde sind für die kleinen Vierbeiner ideal.

Zurückgelegte Distanzen sind dabei fast egal, auf das Erkunden und Schnüffeln kommt es den Fellnasen an.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 3.6 / 5. Anzahl Bewertungen: 25

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.