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Lhasa Apso

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 30.06.2013 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Der Lhasa Apso ist eine Hunderasse, die aus Tibet stammt. Sie ist von der FCI offiziell anerkannt. Das Zuchtbuch wird allerdings in Großbritannien geführt.

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Herkunft

Lhasa Apsos stammen aus Tibet. Am Anfang wurden sie in den Klöstern Tibets gezüchtet und galten dort als „Botschafter des Friedens und Glücks“. Aufgrund ihres löwenähnlichen Fells wurden diese Tiere hier häufig auch als Löwenhunde bezeichnet.

Für die tibetischen Mönche hatte der Lhasa Apso eine ganz besondere Bedeutung. Er galt als Reinkarnation der Lamas. Diese erhielten zum „orientalischen Paradies der Glückseligkeit“ keinen Zugang. Die Aufgabe der „heiligen Hunde“ bestand darin, die Schätze der Buddhas zu bewachen.

Die Bezeichnung Lhasa Apso setzt sich zusammen aus der tibetischen Hauptstadt Lhasa – was für Platz der Götter steht – sowie dem Begriff Apso. Dieser leitet sich aus Rapso ab, was in Tibet für eine Art zottig-langhaarige Bergziege steht.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangten die ersten Exemplare dieses Vierbeiners von Tibet nach England. 1934 wurde dort ein Zuchtstandard entworfen. In Deutschland begann man erst in den 1970er Jahren damit, diese Hunderasse zu züchten.

Aussehen

Der Lhasa Apso hat eine Schulterhöhe von 25 cm und erreicht dabei ein Gewicht von etwa 8 kg. Sein langes Deckhaar, das den kompletten Körper bedeckt, schwer, gerade und hart ist, ist ein wesentliches Merkmal dieser Hunderasse. Das nicht wollige und nicht seidige Fell gibt es in unterschiedlichen Farben. Zugelassen sind Gold, Sandfarben, Honigfarben, Dunkel-Grizzle, Schieferfarben, Rauchgrau, Zweifarbig, Schwarz, Weiß und Braun. Typisch für ihn sind auch seine hängenden, stark behaarten Ohren. Seine hoch angesetzte Rute trägt er gut über dem Rücken.

Der Lhasa Apso hat üppiges Kopfhaar, das gut nach vorne über die Augen fällt. Gut ausgebildet sind auch sein Bart und Backenbart. Sein Schädel ist mäßig schmal, ab dem Augenbereich fällt er nach hinten allmählich ab, ist nicht ganz flach, aber auch nicht gewölbt. Er besitzt einen mittelmäßigen Stop sowie einen schwarzen Nasenschwamm. Erkennen kann man ihn auch an seinem geraden Nasenrücken. In seine dunklen, mittelgroßen Augen hat sich schon so mancher Mensch verliebt.

Lhasa Apso

Wesen

Wenn den Lhasa Apso etwas auszeichnet, dann, dass er sehr stolz und eigenwillig, aber auch intelligent und selbstbewusst ist. Dies liegt mit Sicherheit auch daran, dass diese Hunde in Tibet als heilige Hunde verehrt wurden. Da verwundert es nicht, das ihnen das zu Kopf gestiegen ist. Fremden gegenüber ist er sehr skeptisch und misstrauisch. Seine Kunst muss man sich erst verdienen. Wenn man sein Vertrauen aber einmal gewonnen hat, zeigt sich der vierbeinige Freund sehr anhänglich. Ein großer Vorteil ist auch, dass er sich bereitwillig jeder neuen Situation anpasst.

Weil er ein ausgeprägtes Gespür für Situationen hat, fällt er seinem Halter niemals zur Last. Er kann auch ohne Probleme in einer Stadtwohnung gehalten werden. Er hängt sehr an seinem Besitzer und möchte diesem gerne auf Schritt und Tritt folgen. Lhasa Apsos wissen sich durchaus zu benehmen und können auch schon mal ins Restaurant oder ins Auto mitgenommen werden. Ihre Anhänglichkeit sollte man aber niemals mit Unterwürfigkeit verwechseln. Sie haben ihren ganz eigenen Charakter. Dies kann bei der Erziehung ein wenig schwierig sein. Mit roher Gewalt erreicht man gar nichts; man muss seinen kleinen Vierbeiner davon überzeugen, dass das, was er tun soll, richtig ist.

Haltung

Der Lhasa Apso eignet sich sowohl als Familienhund als auch für alleine lebende Menschen. Weil er über ein sehr gutes Gehör verfügt, ein aufmerksames Wesen hat und auch neugierig ist, ist er ein sehr guter Wächter für Haus und Garten. Um die Umgebung besser beobachten zu können, sucht er meistens erhöhte Aussichtspunkte. So wird der Drang nach Neugier befriedigt und man kann sich sicher sein, dass Einbrecher gleich verscheucht werden.

Lhasa Apsos sind freiheitsliebende Hunde, die nicht gerne eingesperrt werden. Für die Haltung im Zwinger sind sie also auf keinen Fall geeignet. Besser ist es, sie frei im Haus zu halten. Da es immer mal wieder vorkommen kann, dass man seinen kleinen Vierbeiner länger alleine lassen muss, sollte das Alleinesein bereits im Welpenalter antrainiert werden. Am Anfang lässt man den neuen Mitbewohner zunächst für einige Minuten alleine und steigert die Zeit dann Stück für Stück. Außerdem bietet sich ein Ritual an, wenn man das Haus verlässt sowie eine Begrüßungszeremonie, wenn man wieder zurückkehrt. Viele Hunde mögen es auch, wenn in dem Zimmer, in welchem sie sich alleine aufhalten, das Radio leise läuft.

Besondere Aufmerksamkeit muss der Fellpflege des Lhasa Apso gewidmet werden. Jeden Tag sollte das lange Fell gebürstet werden. Ideal dafür ist eine Bürste mit Naturborsten, weil diese sich nicht statisch auflädt. Für Bauch und Pfoten sollte ein weitzinkiger Metallkamm verwendet werden. Im Gegensatz zu anderen Hunden kann der kleine Schoßhund auch hin und wieder gebadet werden. Allerdings dürfen hier nur stark rückfettende Shampoos, die Kakaobutter, Nerz- oder Jojobaöl enthalten, verwendet werden.

Der Lhasa Apso braucht ein vielfältiges Angebot an Futter, damit er nicht zu sehr auf eine bestimmte Mischung geprägt wird. Am Anfang muss ein wenig herumexperimentiert werden, bis man das Futter gefunden hat, das dem kleinen Vierbeiner am besten schmeckt. Welpen sollten zweimal am Tag Hühnerfleisch mit Reis, Karotten, Milchpulver, Hirse, Haferflocken und Grieß bekommen. Bis zum sechsten Lebensmonat sollten Lhasa Apsos von 7 bis 18 Uhr ständig Futter und frisches Wasser zur Verfügung haben. Danach wird nur noch zweimal am Tag gefüttert. Wer ein wenig Zeit hat, kocht das Futter für seinen kleinen Liebling am besten selbst. Hierfür eignen sich Geflügelfleisch, frisches Gemüse sowie Reis oder Nudeln.

Die Lebenserwartung des Lhasa Apso liegt bei 14 Jahren.

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