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Krankheiten bei Geckos

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 01.09.2021 · Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Einige Gecko-Arten, wie zum Beispiel der Leopardgecko, gelten als sehr robust. Doch aus sie sind nicht vor Krankheiten geschützt – selbst nicht bei optimalen Haltungsbedingungen. Doch es gibt einiges, was man selbst tun kann, um seinen kleinen Liebling vor Krankheiten zu verschonen. Darauf gehen wir ebenso ein wie auf typische Krankheiten bei Geckos, wie sich diese äußern und wie sie behandelt werden.

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Wie lassen sich Krankheiten vermeiden?

Ein wichtiger Punkt bei der Vermeidung von Krankheiten bei Geckos sind die Haltungsbedingungen. Es gibt einiges, was man selbst tun kann, um Geckos vor Krankheiten zu schützen. Sehr häufig sind Parasiten oder Viren Auslöser für hartnäckige Krankheiten. Neu gekaufte Tiere sollten deshalb niemals in den alten Bestand integriert werden, ohne vorher einige Wochen über unter Quarantäne gestellt worden zu sein. Die Quarantäne muss unbedingt in Einzelhaltung durchgeführt werden.

Ebenso wichtig ist, Geckos nur bei seriösen Züchtern zu kaufen und darauf zu achten, dass diese einen ordentlichen Gesamtzustand machen. Es kann auch sinnvoll sein, sich vor dem Kauf die Terrarien und Haltungsbedingungen der Tiere zeigen zu lassen. Viele Gecko-Halter haben bereits schlechte Erfahrungen mit Tieren gemacht, die aus dem Zoofachhandel stammen.

Und natürlich spielt auch die optimale Einrichtung des Terrariums sowie die artgerechte Ernährung eine entscheidende Rolle bei der Verhütung von Krankheiten.

Typische Krankheiten

Verstopfung

Verstopfung ist eine der häufigsten Todesursachen bei Geckos und liegt immer an schlechten Haltungsbedingungen. Wenn die Tiere zu viel Bodensubstrat aufnehmen, verklumpt dieses im Darm und verhärtet dort. Dies ist meistens dann zu beobachten, wenn die Tiere nicht ausreichend mit Kalzium versorgt werden. Geckos, die nicht mehr koten und fressen und sichtlich abmagern, müssen so schnell wie möglich zu einem reptilienkundigen Tierarzt. Verstopfung kann man vorbeugen, indem man Geckos ausreichend mit Kalzium, zum Beispiel über eine zerriebene Sepiaschale oder durch die Bestäubung von Futtertieren mit einem Kalziumpulver, versorgt.

Oxyuren (Würmer)

Oxyuren sind Würmer, die über Futtertiere oder Neuzugänge eingeschleppt werden. Solange der Gecko gut frisst und gut kotet, werden die sich im Darm befindlichen Würmer immer wieder ausgeschieden und es besteht keine Gefahr. Bei einem Darmverschluss kann sich die Anzahl der Oxyuren jedoch vervielfachen, wodurch der Gecko zusätzlich geschwächt wird. Vor jeder Winterruhe muss unbedingt der Kot der Tiere beim Tierarzt eingereicht und auf einen Befall mit Oxyuren untersucht werden. Diese Untersuchung kostet etwa 20 bis 25 €. Die Behandlung erfolgt mit Panacur, Molevac oder Pyrcon. Außerdem muss jetzt auf eine noch gründlichere Hygiene im Terrarium geachtet werden.

Kokzidien (Parasiten)

Geckos, bei denen die Symptome Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit auftreten, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit von Kokzidien betroffen. Eine eindeutige Diagnose kann über die Untersuchung einer Kotprobe gestellt werden. Meistens sind jedoch Kotproben von mehreren Tagen erforderlich. Weil der Befall mit diesen Parasiten sehr schnell zum Tod der Geckos führen kann, ist eine Behandlung durch den Tierarzt sehr wichtig. Unterstützen kann man die Behandlung, indem man extrem auf die Hygiene im Terrarium achtet und dieses mindestens einmal am Tag desinfiziert.

Kryptosporidien

Kryptosporidien sind unheilbar. Das Fatal dabei: Die Krankheit kann auch erst nach ein oder zwei Jahren ausbrechen. Da sie in den meisten Fällen durch Stress verursacht wird, ist es besonders wichtig, auf eine artgerechte Haltung zu achten. Erste Symptome, die auf Kryptosporidien hindeuten, sind Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Weil diese Krankheit sehr ansteckend ist, könnten alle Tiere davon befallen sein. Wichtig ist, Geckos nur bei einem erfahrenen Züchter zu kaufen. Denn Tiere aus dem Zoofachhandel haben im Laufe ihres kurzen Lebens meistens schon viel Stress erlebt und könnten bereits an Kryptosporidien leiden.

Salmonellen

Geckos sind ebenso wie alle anderen Reptilien potentielle Träger von Salmonellen. Besondere Vorsicht ist geboten, weil Salmonellen ansteckend sind. Vor allem alte Leute und Kleinkinder bis fünf Jahre müssen sehr vorsichtig sein. Um eine Infektion zu vermeiden, ist Hygiene besonders wichtig. Außerdem sollte bei ersten Anzeichen einer Erkrankung sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Verfettung

Geckos, die an Verfettung leiden, sollten weniger Futter bekommen. Erkennen kann man eine Verfettung daran, dass die Tiere nicht nur einen dicken Schwanz haben, sondern auch am Körper viel Fett ansetzen.

Bissverletzung

Werden ein oder mehrere Geckos zusammengehalten, ist eine Bissverletzung keine Seltenheit. Solange es sich lediglich um oberflächliche Abschürfungen der Haut handelt, müssen diese nicht behandelt werden. Tiefe Wunden hingegen erfordern die Vorstellung bei einem Tierarzt.

Mangelerscheinungen

Geckos müssen stets mit ausreichend Vitaminen und Kalzium versorgt werden. Ist dies nicht der Fall, werden ihre Knochen weich und können sich verformen. Um dies zu verhindern, sollten die Futtertiere einmal pro Woche mit Vitamin- und Kalziumpulver eingestäubt werden. Zusätzlich sollte dem Gecko eine zerriebene Sepiaschale zur Verfügung stehen.

Wann sollte ich zum Tierarzt?

Für viele, die zum ersten Mal Geckos halten, ist die Frage, wann der Zeitpunkt gekommen ist, den Tierarzt aufzusuchen, nicht so leicht zu beantworten. Jemand, der seine Geckos täglich beobachtet, kann nach einiger Zeit relativ gut einschätzen, wann der Gang zum Tierarzt sinnvoll ist.

Wichtig ist, mit seinem Gecko nur zu einem Tierarzt zu gehen, der sich mit Reptilien auskennt. Entsprechende Tierärzte findet man über das Internet oder aber man ruft vorher beim Tierarzt an und fragt nach.

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