Die richtige Unterbringung ist bei der artgerechten Haltung von Haustieren von essentieller Bedeutung. So natürlich auch bei Frettchen. Man kann hier ohne Zweifel viel falsch machen und gerade Ersthalter sollten sich deshalb gründlich vorab informieren, damit sie wissen, was auf sie zukommt. Aus diesem Grund geben wir hier Tipps zum Thema artgerechte Käfige für Frettchen beziehungsweise zur Unterbringung der etwas exotischeren Haustiere allgemein.
Dabei gehen wir im folgenden Artikel zum Beispiel darauf ein, wie die artgerechten Käfigmaße aussehen sollten und welche einzelnen Unterbringungsmöglichkeiten es neben dem Käfig noch gibt. Darüber hinaus zeigen wir, was zur Grundausstattung gehört, wie man einen Frettchenkäfig am besten einrichtet und wo der richtige Standort ist. Zudem widmen wir uns auch dem Thema Außenhaltung.
Was sind die richtigen Käfigmaße?
Betritt man ein Zoofachgeschäft, stellt man dort oftmals nicht nur fest, dass die Tiere nicht sonderlich artgerecht gehalten werden. Auch die Möglichkeiten, wirklich artgerechtes Zubehör zur Unterbringung der Tiere zu kaufen, sind üblicherweise stark begrenzt. Dies gilt vor allem beim Käfig. Denn nur selten werden Käfige angeboten, welche überhaupt die vorgeschriebenen Mindestmaße für Frettchen erfüllen.
Laut Haltungsrichtlinien sollte der Käfig für die Frettchen ein Mindestmaß von 1,0 x 1,0 m Bodenfläche bei einer Höhe von 1,5 bis 2,0 m haben. Alternativ dazu kann man einen Käfig mit der Grundfläche 1,5 x 1,0 m und einer Höhe von 1,2 bis 1,5 m mit zwei bis drei Etagen auswählen. Größer ist im Sinne einer möglichst artgerechten Haltung natürlich immer besser.
Wer in seiner Wohnung hingegen nur wenig Platz hat, der sollte vielleicht lieber besser auf die Frettchenhaltung verzichten. Schließlich möchte man seinen kleinen Lieblingen ja auch gerecht werden und ihnen ein Zuhause anbieten, in welchem sie sich rundum wohl fühlen.
Weil die fertigen Käfige aus dem Zoofachhandel leider oftmals komplett ungeeignet für eine artgerechte Haltung sind, greifen viele Halter auf die Möglichkeit zurück, ihre Tiere in einem Eigenbau unterzubringen. Dieser hat den Vorteil, dass man in Sachen Größe und Materialien praktisch freie Hand hat und alles komplett individuell gestalten kann.
Doch zunächst einmal möchten wir im folgenden Abschnitt die unterschiedlichen Unterbringungsmöglichkeiten für Frettchen vorstellen.
Welche Unterbringungsmöglichkeiten gibt es?
Es gibt für Frettchen die unterschiedlichsten Unterbringungsmöglichkeiten. Am wichtigsten ist, dass diese die jeweils gültigen Mindestmaße erfüllen. Darüber hinaus muss gewährleistet sein, dass sich die Frettchen durch das Benagen der verwendeten Materialien nicht verletzen können.
Nachfolgend gehen wir auf insgesamt vier verschiedene Unterbringungsmöglichkeiten ein.
Käfig
Noch immer wird die Haltung in einem Käfig empfohlen. Dabei dürfte man im Zoofachgeschäft wohl kaum einen Käfig finden, der die für Frettchen richtigen Maße besitzt. Frettchen brauchen sehr viel Platz, weil sie immer in Bewegung sind. Mit handelsüblichen Käfigen wird man den Anforderungen der kleinen Raubtiere also nicht gerecht.
Voliere
Volieren sind da in vielen Fällen eine weitaus bessere Entscheidung. Wobei natürlich darauf geachtet werden muss, dass auch hier die Mindestmaße für einen Frettchenkäfig eingehalten werden. Manchmal ist es hilfreich, die Voliere ein wenig umzubauen und auf die speziellen Bedürfnisse von Frettchen zuzuschneiden. Volieren, die sich für Frettchen eignen, findet man in vielen Onlineshops.
Eigenbau
Viele sind der Meinung, der Eigenbau ist die immer noch artgerechteste Unterbringung von Frettchen. Dies verwundert nicht, hat man hier doch die Möglichkeit, die Maße des Gehege selbst festzulegen. Außerdem kann man Größe und Beschaffenheit des Eigenbaus an die eigenen Möglichkeiten im jeweiligen Zimmer anpassen.
Mit ein wenig handwerklichem Geschick ist es kein Problem, seinen Tieren einen Käfig zu bauen. Besonders gut dafür geeignet ist punktgeschweißter Gehegedraht, den es in jedem größeren Baumarkt zu kaufen gibt. Weil dieser Gehegedraht feuerverzinkt und damit rostfrei ist, eignet er sich auch für Freigehege.
Nach Möglichkeit sollte die Maschenweite des Drahtgeflechts 16 mm bis 18 mm betragen. Der Draht selbst sollte eine Stärke von mindestens 1 mm bis 3 mm haben. Die meisten Frettchen-Halter entscheiden sich beim Eigenbau für ein Vierkantglattgerüst.
Bei diesem sollten die Holzlatten etwa 20 x 45 mm stark sein und auf das Mindestmaß zurecht gesägt werden. Mithilfe von Eisenwinkeln werden die Holzlatten miteinander verschraubt. Die zurecht geschnittenen Drahtelemente werden nun mit einem Tacker oder mit kleinen Nägeln befestigt. So entsteht ein ausbruchssicherer Käfig.
Für die Tür sind Maße von etwa 40 x 40 cm ideal. Diese wird auch aus Holzlatten hergestellt und anschließend mit Draht bespannt. Was den Bodenbelag angeht, ist wasserdichter PVC-Belag ebenso geeignet wie Fliesen. Dies macht die Reinigung besonders einfach.
Frettchenzimmer
Auch gegen ein eigenes Zimmer haben Frettchen nichts einzuwenden. Vor allem dann, wenn man noch ein leer stehendes Zimmer zuhause hat, kann man seinen kleinen Lieblingen damit eine große Freude machen. Frettchen lieben es, ein eigenes Zimmer zu haben, in welchem sie toben und spielen können wann und so viel sie wollen. Natürlich sollten sich im Frettchenzimmer nichts befinden, das kostbar und wertvoll ist. Denn mit Sicherheit werden die kleinen Raubtiere auskosten, dass sie ein eigenes Zimmer haben – und nichts wird vor ihnen sicher sein.
Was die Einrichtung des Spielzimmers anbelangt, kann man seiner Fantasie vollkommen freien Lauf lassen. Sowohl Tunnel als auch Röhren, diverse Versteckmöglichkeiten, Buddelkisten, Kratzbäume, Kuscheldecken und Raschelkartons sind gerne gesehen. Ein großer Vorteil hierbei ist natürlich, dass man genügend Platz hat und damit immer wieder neues Spielzeug für seine kleinen Lieblinge basteln oder kaufen kann.
Frei in der Wohnung gehalten werden sollten Frettchen nur dann, wenn man die Möglichkeit hat, seine eigenen vier Wände frettchensicher zu gestalten.
Was gehört zur Käfiggrundausstattung?
Neben einem artgerechten Gehege sollte natürlich auch an die Käfiggrundausstattung gedacht werden. Dazu gehören zum Beispiel Futter- und Trinknäpfe, aber auch Spielsachen sollten vorhanden sein. Wer Wert darauf legt, dass seine Frettchen stubenrein werden, muss auch an eine Katzentoilette denken. Diese wird mit Katzenstreu befüllt.
Wichtig ist außerdem eine Schlafkiste. Diese kann man entweder kaufen oder aber selbst bauen. Das Einschlupfloch sollte einen Durchmesser von 7-8 cm haben. Bei der Außenhaltung muss daran gedacht werden, die Schlafkiste zusätzlich mit Styroporplatten zu isolieren. Zum Polstern bieten sich Baumwolltücher an.
Wie wird der Frettchenkäfig am besten eingerichtet?
Frettchen verbringen einen Großteil ihres Lebens in ihrem Käfig, deshalb sollte dieser so angenehm und interessant wie möglich gestaltet werden. Vor allem Spielzeug können die kleinen Raubtiere niemals genug haben. Seiner Kreativität kann man dabei vollkommen freien Lauf lassen und sich von anderen Frettchenhaltern Inspirationen holen.
Wichtig ist, dass es für die Frettchen genügend Kletter- und Buddelmöglichkeiten gibt. Zum Fressen ziehen sie sich gerne in ihr Haus zurück, weshalb dieses so ausgesucht werden sollte, dass es genügend Platz bietet. Darüber hinaus kann man auch mit Schlafsäcken, Hängematten und Korkästen Abwechslung in den Alltag der Tiere bringen.
Die Katzentoilette sollte einen hohen Rand besitzen und über einen niedrigen Einstieg verfügen. Denn Frettchen scheuen alles, was für sie einen großen Aufwand bedeutet. Es bietet sich auch an, den Tieren mehrere Schlafmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. So kann Streit unter den Frettchen vermieden werden.
Wo sollte der Frettchenkäfig aufgestellt werden?
Die Auswahl des Käfigstandort spielt eine große Rolle für das Wohlbefinden der Frettchen. Dass man den Standort bereits gefunden haben sollte, bevor man die Frettchen bei sich einziehen lässt, sollte selbstverständlich sein. Generell gibt es zwei Möglichkeiten bei der Aufstellung des Käfigs: Entweder wird dieser in der Wohnung selbst platziert oder im Freien, wie auf dem Balkon oder im Garten. Bei der Außenhaltung muss der Käfig natürlich wetterfest gebaut und geschützt untergebracht werden.
Auf keinen Fall darf es dort, wo der Frettchenkäfig steht, wärmer als 30° werden. Sonst können die Tiere einen Hitzeschlag bekommen. Der Käfig darf keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Ebenso wichtig ist, dass die Frettchen keiner Zugluft ausgesetzt werden. Ansonsten können sie Bindehautentzündungen an den Augen und Probleme mit ihren Ohren bekommen. Auch laute Geräusche vertragen Frettchen nicht gut, weshalb der Käfig auf keinen Fall neben einem Lautsprecher oder einem Fernseher stehen sollte.
Was muss bei der Außenhaltung beachtet werden?
Wie bereits angesprochen, ist bei Frettchen auch eine Außenhaltung möglich. Allerdings sollte man bedenken, dass man dann einen weniger engen Kontakt zu seinen Tieren hat und sie eventuell nicht zutraulich werden. Gefährlich ist, dass Krankheiten so erst relativ spät erkannt werden.
Die Außenhaltung bietet aber auch viele Vorteile. Die Frettchen können sich in einer natürlichen Umgebung und den damit verbundenen Temperaturschwankungen im Wandel der Jahreszeiten aufhalten. Dies sorgt für eine bessere Immunabwehr. Ganz zu schweigen davon, dass Fellwechsel und Ranz üblicherweise problemloser erfolgen als bei einer reinen Innenhaltung.
Wer sich für die Außenhaltung seiner Frettchen entscheidet, sollte wissen, dass sie in jedem Fall ein mindestens 6 m² großes Freigehege erforderlich ist. In diesem sollten die Frettchen mindestens 1 m tief buddeln können. Weil Frettchen dafür bekannt sind, ihr Glück in Sachen Ausbrechen immer wieder zu probieren, muss das Freigehege von allen Seiten abgesichert werden. Wichtig ist auch, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, indem man sich für einen schattigen oder halbschattigen Platz entscheidet. Bei der Einrichtung sollte auf das gleiche geachtet werden wie bei der Wohnungshaltung.