Haustierseiten > Chinchillas > Artgerechte Haltung von Chinchillas

Artgerechte Haltung von Chinchillas

Veröffentlicht von: Redaktion · Zuletzt aktualisiert: 12.10.2016 · Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Jedes Tier ist auf seine Art einzigartig. Das gilt auch für Chinchillas. Bei der Chinchilla Haltung muss deswegen immer darauf geachtet werden, den Ansprüchen der nachtaktiven Nager gerecht werden zu können.

Anzeigen

Wir geben einen Einblick in die artgerechte Haltung von Chinchillas und zeigen zum Beispiel, welche Ansprüche die kleinen Nager haben, ob Chinchillas für Kinder geeignet sind und was beachtet werden muss, wenn man bereits andere Haustiere hat. Darüber hinaus zeigen wir genau, für wen Chinchillas als Haustiere geeignet sind und was man wissen sollte, bevor man sich für die Haltung eines Chinchilla entscheidet. Als letztes gehen wir noch darauf ein, wie teuer Chinchillas in der Haltung sind.

Was man über Chinchillas wissen sollte

Niemals sollte man sich ein Tier holen, von dem man nicht weiß, was es braucht und womit bzw. wo es sich wohl fühlt. Denn man sollte immer den Anspruch an sich stellen, alles dafür zu tun, dass es seinem neuen Mitbewohner gut geht. Wie zeigen, was man unbedingt über Chinchillas wissen sollte. Denn davon hängt ab, ob man sich wirklich dazu in der Lage fühlt, Chinchillas bei sich aufzunehmen.

Es gibt viele Verhaltensweisen und auch Eigenarten, die Chinchillas von anderen Tieren unterscheiden. Und genau diese Eigenarten sind es, welche diese Tiere so liebenswert machen. Das trifft aber nur dann zu, wenn man ob dieser Eigenheiten weiß, sie akzeptiert und auch zu schätzen weiß.

Chinchillas…

  • sind unheimlich clever und denken sich gerne allen möglichen Unfug aus.
  • sind sehr neugierig, was beim Auslauf dafür sorgen kann, dass alles ganz genau inspiziert werden muss.
  • überschätzen sich oft selbst, weswegen ihr Halter einen Großteil der Verantwortung für sie übernehmen muss. Vor allem Sprünge aus einer nicht ungefährlichen Höhe können schnell böse enden. Als Halter sollte man darauf achten, dass im Käfig als auch im Auslauf alle möglichen Gefahrenquellen beseitigt werden.
  • sind nachtaktive Tiere, können also gerade dann Krach machen, wenn man eigentlich seine Ruhe haben möchte. Darüber sollte man sich von Anfang an bewusst sein und diese Tatsache nicht nur akzeptieren, sondern auch den Käfigstandort überdenken.
  • sind sehr reinliche Tiere und brauchen von ihrem Halter die Möglichkeit, ihren täglichen Putzritualen nachgehen zu können. Dazu gehört zum Beispiel, dass sich eine ausreichend große Wanne mit Badesand in ihrem Käfig befindet. Außerdem ist Chinchillas Sauberkeit in ihrer Umgebung äußerst wichtig, weswegen der Käfig regelmäßig gereinigt werden muss.
  • haben eine enorme Sprungkraft. Wird diese unterschätzt, kann dies unschöne Folgen für die Tiere haben. Ebenfalls nicht unterschätzt werden sollte ihre Fähigkeit, sehr schnell eine hohe Geschwindigkeit zu erreichen.

Welche Ansprüche stellen Chinchillas an ihr Zuhause?

Aufgrund ihrer Eigenheiten und ihres bestimmten Verhaltens, stellen Chinchillas natürlich einige Ansprüche an ihr Zuhause. Nur dann, wenn man diesen gerecht werden kann, sollte man sich für Chinchillas als Haustiere entscheiden.

Hygiene

Weil Chinchillas sehr reinliche Tiere sind, haben sie die gleichen Ansprüche auch an ihre Umgebung. Bis zu einem gewissen Grad können Chinchillas ihre Umgebung sauber halten, ab einem gewissen Punkt brauchen sie aber die Unterstützung ihres Halters. Das heißt, den Käfig regelmäßig zu reinigen; die Kot- und Pipiecken müssen sogar täglich gereinigt werden. Sollten die Tiere Auslauf bekommen, sollte in dieser Umgebung ebenfalls alles sauber sein.

Auslauf

Chinchillas sind sehr bewegungsfreudig, deshalb ist täglicher Auslauf als Pflicht anzusehen. Doch die kleinen Nager neigen dazu, sich manchmal zu überschätzen. Damit dies nicht böse endet, muss das Zimmer, in welchem sie Auslauf bekommen, entsprechend präpariert werden. Es dürfen keine giftigen Pflanzen für Chinchillas erreichbar sein; es muss gewährleistet sein, dass die Tiere aus keiner zu großen Höhe springen oder fallen können; Stromkabel müssen so gelegt werden, dass das Chinchilla sie nicht erreichen kann. Wichtig ist auch, dass der Auslauf immer unter Beobachtung stattfindet.

Geduld

Ein wichtiges Thema ist auch Geduld. Gerade am Anfang brauchen Chinchillas Zeit, um sich an die neue Umgebung und ihren neuen Halter zu gewöhnen. Möchte man die kleinen Nager wirklich handzahm bekommen, stehen Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen an erster Stelle.

Zeit

Chinchillas brauchen viel Zeit. Man muss für die Käfigreinigung sorgen, die Tiere wollen täglich gefüttert werden – und fordern auch einiges an Beschäftigungszeit ein. Ganz davon zu schweigen, dass es auch vorkommen kann, dass Chinchillas krank werden. In diesem Fall sollte man seinen kleinen Liebling genau beobachten und einen Tierarzt aufsuchen. Die Wartezeit dort sollte man gerne in Kauf nehmen.

Finanzieller Aspekt

So viel Aufmerksamkeit und Liebe sie einem auch entgegenbringen – man sollte nicht vergessen, dass Anschaffung und Haltung von Chinchillas mit Kosten einhergehen. Wer keinen Job hat oder nur ein geringes Gehalt bezieht, sollte noch einmal gründlich überlegen, ob er wirklich die Mittel hat, für Tiere zu sorgen.

Platz

Chinchillas lieben es, sich zu bewegen. Und zwar nicht nur in ihrem Käfig, sondern am liebsten in einem eigens für sie eingerichteten Spielzimmer. Es sollte in der Wohnung also genügend Platz zur Verfügung stehen, damit die neuen Mitbewohner sich so richtig austoben können.

Für wen sind Chinchillas geeignet?

Es gibt Tiere, die passen perfekt zu einem – und es gibt Tiere, die sind eher weniger für einen geeignet. Damit Halter und das Tier eine schöne gemeinsame Zeit verbringen können, sollten sie perfekt zueinander passen. Wir haben hier zusammengetragen, für wen Chinchillas geeignet sind:

Eigentlich sind Chinchillas die idealen Tiere für Berufstätige. Allerdings nur dann, wenn man abends nach der Arbeit noch Zeit und Lust findet, sich mit seinen kleinen Mitbewohnern zu beschäftigen. Denn Chinchillas sind nachtaktive Tiere, lassen sich also erst während der Dämmerung blicken. Dann fordern sie aber die Aufmerksamkeit ihres Halters, wollen Auslauf und mit ihrem Halter Zeit verbringen. Während die Chinchillas Auslauf machen, kann man die Zeit nutzen, den Käfig zu reinigen.

Auch ältere Leute können viel Freude an Chinchillas haben – sollten sich aber darüber bewusst sein, dass die kleinen Nager eventuell andere Aufstehzeiten als sie selbst haben. Wer damit kein Problem hat und auch gerne länger wach ist, für den spricht nichts dagegen, Chinchillas bei sich einziehen zu lassen.

Übrigens sind Chinchillas generell nur etwas für diejenigen, die Geduld und Verständnis haben und denen daran gelegen ist, dass es ihren Tieren gut geht!

Chinchillas und Kinder – Kann das gut gehen?

Chinchillas und Kinder – ein oft diskutiertes Thema. Generell spricht nichts dagegen, Chinchillas bei sich aufzunehmen, wenn man Kinder hat. Jedoch sollte man die kleinen Nager niemals ohne Aufsicht in die Obhut von Kindern geben. Außerdem ist davon abzuraten, Chinchillas ausschließlich auf Wunsch der eigenen Kinder anzuschaffen. Bei ihnen kann das Interesse an den Tieren schnell abebben – was letzten Endes dazu führt, dass die Tiere wieder abgeschafft werden und im Tierheim landen. Oder – schlimmer noch – komplett vernachlässigt werden und einen grausamen Tod sterben.

Erst dann, wenn die Kinder alt genug dafür sind, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, kann man Chinchillas in ihre Obhut geben. Meistens ist dies ab einem Alter von 12 bis 14 Jahren der Fall. Man sollte seinen Kindern aber bewusst machen, dass Chinchillas keine Tiere zum Knuddeln und Schmusen sind. Sollte dies die Intention sein, eignen sich Hunde und Katzen weitaus besser. Dafür macht es aber viel Spaß, Chinchillas mit ihren liebenswürdigen Eigenheiten zu beobachten.

Bevor Chinchillas angeschafft werden, sollte man ein ernstes Gespräch mit seinem Kind führen. Es sollte wissen, was es bedeutet, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen – und dass diese Verantwortung über mehrere Jahre besteht. Am Anfang sollte man immer dabei sein, wenn das Kind Zeit mit dem Chinchilla verbringt und beobachten, inwieweit das Kind die Ansprüche des Tieres kennt.

Chinchillas und andere Tiere

Chinchillas können normalerweise ohne Probleme gleichzeitig mit anderen Tieren gehalten werden – aber bitte nicht in einem Käfig! Vollkommen unbedenklich ist, Chinchillas mit Meerschweinchen, Hasen, anderen Nagern, Katzen und Hunden zu halten. Die Tiere sollten aber niemals unbeaufsichtigt Kontakt miteinander haben. Außerdem kann es durchaus sein, dass manchen Chinchillas die Anwesenheit von Hunden und Katzen unangenehm ist. Das sollte respektiert werden.

Weil Chinchillas in freier Wildbahn oftmals von Vögeln angegriffen werden, fühlen sie sich instinktiv unwohl beim Gezwitscher von Vögeln. Aus Rücksicht auf die Chinchillas sollten sie deswegen nicht mit Vögeln zusammen gehalten werden.

Werden Chinchillas einzeln, paarweise oder in Gruppen gehalten?

Wenn man ein Chinchilla komplett alleine hält und ihm keinen Artgenossen zur Verfügung stellt, kann dies für das Tier schlimme Folgen haben. Chinchillas leben am liebsten paarweise, weil sie gerne mit ihrem Partner kuscheln. Tiere, die alleine sind, fühlen sich schnell einsam und weil das Chinchilla ein sehr sensibles Tier ist, kann dies negative Auswirkungen auf seine psychische und physische Gesundheit haben. Am unkompliziertesten ist in der Regel die Haltung von zwei gleichgeschlechtlichen Chinchillas.

Wie nimmt man Chinchillas richtig hoch?

Hin und wieder kann es vorkommen, dass Chinchillas nicht von selbst in ihre Transportbox klettern. Steht ein Besuch beim Tierarzt an, man möchte den Käfig reinigen oder die Nager sollen Auslauf bekommen, ist es wichtig, zu wissen, wie man ein Chinchilla selbst hochnehmen kann. Gerade am Anfang kann hierfür ein wenig Übung erforderlich sein.

Weil die Rippen von Chinchillas als recht empfindlich gelten und schnell brechen können, sollten die Tiere nicht am Körper angefasst werden. Zum richtigen Hochnehmen fasst man das Tier am besten an der Schwanzwurzel und stabilisiert so den Griff von unten her. Damit sich ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Chinchilla und Halter entwickeln kann, ist tägliches Üben wichtig!

Haltungskosten

Woran viele nicht denken, bevor sie Chinchillas bei sich aufnehmen: Diese kleinen Tiere machen nicht nur viel Freude, sondern kosten auch Geld. Nur dann, wenn man über Jahre hinweg die Haltungskosten übernehmen kann, sollte man Chinchillas bei sich einziehen lassen. Nachfolgend haben wir eine Übersicht über die monatlichen Haltungskosten von Chinchillas zusammengestellt. Die Kosten beziehen sich auf jeweils 2 Chinchillas.

  • Futter (Heu, Kräuter, Pellets): etwa 15 Euro
  • Einstreu (Einstreu, Chinchillasand): etwa 20 Euro

Weiterhin können auch unregelmäßige Kosten (Tierarztbesuche, Erneuerung der Käfigausstattung) noch dazukommen.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 3.9 / 5. Anzahl Bewertungen: 16

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.